Ein Superstar zum Anfassen

von Redaktion

Am Samstagabend erlebte Rosenheim ein besonderes Konzert-Highlight. David Garrett und Malik Harris sorgten beim Sommerfestival für Top-Stimmung. Dabei beeindruckte vor allem der Star-Geiger nicht nur mit seinem Saiten-Spiel, sondern auch mit Spontanität und viel Witz.

Rosenheim – Eine Einladung zum Frühstück, technische Probleme und ein gut gelaunter Star-Geiger. Das zweite Konzert des Sommerfestivals im Mangfallpark war ein voller Erfolg. Aber von vorne. Am Samstagabend durften sich die Rosenheimer auf David Garrett freuen. Doch bevor der Geiger die Menge begeisterte, sorgte erst einmal Malik Harris für einen gelungenen Start in den Konzertabend.

Malik Harris als „Labertasche“ aktiv

Der 26-jährige Sänger, der 2022 für Deutschland beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat, benötigte nicht einmal eine Band an seiner Seite. Mit einer Loop-Station gab er, ganz im Stil von Ed Sheeran, Hits wie „Dreamer“ und „Rockstar“ zum Besten. Eins ist klar: Die „Labertasche“ – wie er sich selbst nannte – konnte das Publikum schnell für sich gewinnen.

Um 20 Uhr war es dann so weit. Mit „Enter Sandman“ von Metallica startete David Garrett seine Show. Und auf den fulminanten Start folgte direkt „etwas zum Mitsingen und Mittanzen“. Eine klare Aufforderung des Geigers, der das Publikum gerne folgte. Bei dem bekannten Song „Hit the Road Jack“ bewiesen die Rosenheimer Textsicherheit. Wer allerdings erwartet, dass Garrett nur mit seiner Musik überzeugt, hat sich getäuscht. Der 43-Jährige hat auch sein Talent als Entertainer unter Beweis gestellt. Beispielsweise als er von seinem Auftritt erzählt, den er kürzlich in Stuttgart beim Public Viewing zur „großartigen Handball-Europameisterschaft“ erzählt hat. Mit diesem Scherz erntete er nicht nur Gelächter, sondern auch ein paar fragende Gesichter. In Stuttgart sorgte er spontan mit einem Saxofonisten in der Menge für Stimmung – Bierdusche inklusive, wie er erzählt. „Der Schmerz sitzt tief“, sagte Garrett zum Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft. Doch der Geiger kann die Stimmung schnell wieder drehen. Mit dem Lied aus „Die Schöne und das Biest“ wurde es romantisch, ehe es mit „Smooth Criminal“ wieder etwas zum Tanzen gab.

Seiner Band gönnte der Musiker zwischendurch auch mal eine kleine Pause, als er – wie zuvor schon Harris – auf eine Loop-Maschine zurückgriff und „Happy“ von Pharrell Williams unter vollem Körpereinsatz performte. Zum Song „Shallow“ durften sich die Fans besonders freuen. Denn dafür machte sich der Geiger auf den Weg nach unten. Im Bühnengraben kam er dem Publikum zum Anfassen nah.

Publikumsnah zeigte er sich außerdem beim Beantworten von Fan-Fragen, die ihm per Karteikarte gereicht wurden. Ein Rosenheimer Fan fiel mit seiner Frage gleich mit der Tür ins Haus. „Lieber David, hast du Lust, morgen mit mir zu frühstücken?“, las Garrett vor und lachte. „Du musst nur die Weißwurst mitbringen“, lautete die Zusatzbedingung zur Frage. Eine Antwort hat der Fragesteller allerdings nicht erhalten. Mit einem: „Meine Güte, da ist das Niveau ja direkt im Keller“, lachte Garrett das dreiste Angebot weg.

„Viva la Vida“
als großes Finale

Zu späterer Stunde, als es bereits dunkel war, wurden zu „Purple Rain“ die Handy-Lichter ausgepackt. „Ihr seid ein tolles Publikum“, lobte Garrett die Rosenheimer. Weniger Lob gab es für die Band-Kollegen, als es zu einem kurzen technischen Problem kam.

Plötzlich war der Akku des Laptops leer. Doch Garrett ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und wusste sich mit einem spontanen Solo zu helfen. Den krönenden Abschluss machte dann noch der Klassiker „Viva la Vida“. „Ihr wart eines der besten Publikums, das ich je hatte. Ich fühle mich geehrt, für euch Musik machen zu dürfen.“ Und mit „What a Wonderful World“ von Louis Armstrong als Zugabe schickte Garrett die Fans schließlich nach Hause.

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