Große Trauer um früheren Auerbräu-Chef

von Redaktion

Völlig überraschend ist am Samstag Ferdinand Steinacher gestorben. Der langjährige Auerbräu-Geschäftsführer wurde gerade einmal 67 Jahre alt. Ein Nachruf über einen Mann, der für die Brauerei gelebt hat.

Rosenheim – „Ferdinand Steinacher hat für die Marke Auerbräu gebrannt“, sagt Thomas Frank gleich zu Beginn des Telefonats. Es fällt dem Auerbräu-Geschäftsführer schwer, die richtigen Worte zu finden. Über seinen Freund, Arbeitskollegen und Geschäftsführer, mit dem er fast 25 Jahre eng zusammengearbeitet hat. „Ich bin eher der nüchterne Analytiker. Ferdinand war der Emotionale von uns beiden“, sagt Frank am Telefon.

„Große Persönlichkeit
verloren“

Ferdinand Steinacher war jemand, der jede freie Minute in die Brauerei gesteckt hat. Jetzt ist er im Alter von 67 Jahren gestorben. Völlig überraschend. „Mit ihm hat Rosenheim eine große Persönlichkeit verloren“, sagt Frank. Die beiden Männer lernten sich 1992 kennen, als Steinacher in die Auerbräu AG einstieg. Zuvor arbeitet er als Verkaufsleiter Südost-Oberbayern für die damalige Paulaner-Salvator-Thomasbräu GmbH.

Von 2000 bis 2009 war er im Vorstand bei der Auerbräu AG tätig. Seit 2009 war er Geschäftsführer der von der Aktiengesellschaft in die Auerbräu GmbH umgewandelten Gesellschaft. Er war unter anderem zuständig für die Bereiche Vertrieb, Marketing, Verwaltung, Immobilien und Logistik. 2017 beendete er seine Tätigkeit in der Brauerei aus gesundheitlichen Gründen. Die Lücke, die er schon damals hinterließ, war groß. Denn Ferdinand Steinacher hat die Marke „Auerbräu“ gelebt. Auf Festen, bei Kundenbesuchen oder Bieranstichen. „Seine Präsenz war außergewöhnlich“, sagt Frank. Vor allem das Rosenheimer Herbstfest habe er geliebt. Er sei von der Bierprobe bis zum letzten Tag nahezu rund um die Uhr in der Auerbräu-Festhalle anwesend gewesen. „Sein zeitlicher Einsatz war enorm“, sagt Frank. Die wenige Freizeit, die er bis zu seinem Renteneintritt hatte, habe er mit seiner Frau Gaby und den beiden Söhnen Marco und Hannes verbracht, mal zu Hause, mal auf Reisen.

„Er war das Gesicht
von Auerbräu“

Und nicht nur in der Brauerei trauert man um Ferdinand Steinacher. Auch im Rathaus sitzt der Schock über den Verlust tief. „Er war das Gesicht von Auerbräu und für viele war Ferdinand Steinacher nicht nur Geschäftsführer, sondern lebte für die Rosenheimer Traditionsbrauerei“, sagt Oberbürgermeister Andreas März. Steinacher habe Auerbräu bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand geprägt wie kein zweiter. „Auerbräu ist aus dem Rosenheimer Stadtbild und dem gesellschaftlichen Leben nicht wegzudenken, dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Ferdinand Steinacher“, ergänzt März und fügt hinzu: „Ihm und seinem Vermächtnis bewahren wir über den Tod hinaus ein würdiges Andenken. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt vor allem seiner Gattin und der Familie.“

Groß ist die Trauer auch bei OVB-Verleger Oliver Döser: „Ich habe Ferdinand Steinacher vor über 20 Jahren als erfolgreichen Direktor der Auerbräu GmbH kennengelernt. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass wir in der Anfangszeit den ein oder anderen kleineren geschäftlichen Kampf ausgetragen haben. In den Jahren ist aus dieser anfänglich reinen Geschäftsbeziehung eine tiefe, vertrauensvolle Freundschaft entstanden. Schweren Herzens müssen wir uns von einem wunderbaren, großherzigen, jederzeit verlässlichen Freund und Lebensbegleiter verabschieden.“

Große Verdienste
rund ums Herbstfest

Auch beim Wirtschaftlichen Verband (WV) zeigt man sich betroffen: „Der Wirtschaftliche Verband Rosenheim nimmt mit großem Bedauern Anteil am Tod einer Rosenheimer Persönlichkeit. Ferdinand Steinacher war über 20 Jahre Mitglied im WV und hat sich insbesondere um das Rosenheimer Herbstfest große Verdienste erworben. Als Geschäftsführer von Auerbräu war er uns ein wichtiger und steter Partner. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

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