Rosenheim – Der Landkreis leitet das Verfahren zur Auflösung der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft (RoVG) ein, deren Gesellschafter er zusammen mit der Stadt Rosenheim ist. Die RoVG war am 22. September 1995 von Stadt und Landkreis mit dem Ziel gegründet worden, ein attraktives Angebot mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Bereich des Personennahverkehrs auf die Beine zu stellen. Mit dem Beitritt der Gesellschafter zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) am 10. Dezember vergangenen Jahres ist die Grundlage für die Arbeit der Gesellschaft weggefallen. Im Grundsatz hatte der Kreistag bereits in seiner Sitzung im April dieses Jahres grünes Licht für die Auflösung gegeben. Bei einem Arbeitsgespräch auf Verwaltungsebene bewerteten Vertreter von Stadt und Landkreis diesen Schritt Anfang Juni übereinstimmend als „sinnvoll“. Mittlerweile hat sich auch der Aufsichtsrat der RoVG einstimmig hierfür ausgesprochen. Jetzt hat der Umweltausschuss des Landkreises ebenfalls ohne Gegenstimme endgültig den Weg für den Rückzug des Kreises freigemacht.
Nachdem der MVV die Aufgaben der Gesellschaft mittlerweile übernommen hat, gab es vor der Abstimmung keine Diskussion mehr im Gremium. Dass der Schritt möglichst schnell vollzogen werden soll, darüber herrschte Einigkeit im Ausschuss. Das Personal bleibt auch künftig in seinem Fachbereich tätig, findet jedoch an anderer Stelle im Landratsamt Verwendung. Bis zur endgültigen Auflösung dauert es allerdings noch ein Weilchen, weil nach Auskunft der Landkreisverwaltung im Verfahren das sogenannte „Sperrjahr“ eingehalten werden muss. Es sieht vor, dass die endgültige Liquidation erst zwölf Monate nach der öffentlichen Bekanntmachung erfolgen kann. Die Bekanntgabe geht mit der Aufforderung an mögliche Gläubiger der Gesellschaft einher, ihre Forderungen geltend zu machen.
Norbert Kotter