Platsch! Nachdem ich mich beim Stand-up-Paddling zunächst ganz gut auf dem Board gehalten habe, lassen mich die Wellen eines vorbeidüsenden Motorboots dann doch die Balance verlieren und ins Wasser fallen. Nun gut, das Wasser ist warm, die Landung weich und das Board auch noch mit einer Sicherheitsleine am Fuß befestigt. Außer einer Portion verschlucktem Wasser kann hier nichts passieren. Zudem habe ich mit meinem Stunt wenigstens für etwas Erheiterung in meiner Umgebung gesorgt. Im Gleichgewicht bleiben ist alles. Nicht nur in diesem Sport, sondern auch im Leben. Manches, das uns dort zu Fall bringt, haben wir uns selbst zuzuschreiben. Aber es kommen, wie hier durch das Motorboot, immer auch äußere Einflüsse dazu.
Mich lässt der Gedanke nicht los, dass man unser gebräuchliches Wort „Amen“ aus der aramäischen Muttersprache Jesu auch mit „fest stehen“ oder „in Gott festmachen“ übersetzen kann. Religion bedeutet „Rückbindung“ und hat richtig verstanden den ureigenen Sinn, uns nicht noch mehr Lasten aufzuladen, sondern Halt und Orientierung zu geben. In den nächsten Tagen endet das Schuljahr. Schülerinnen und Schüler, das Lehrerkollegium und manche Eltern können sich freie Zeit nehmen. Ich möchte allen von Herzen wünschen, dass diese Wochen beitragen, wieder mehr Ruhe und Gleichgewicht im Leben zu finden. Beim Stand-up-Paddling hat mich das Motorboot auch deshalb vom Board gefegt, weil mir irgendwann einfach die Kraft ausgegangen ist. Allen, denen es möglich ist, in den kommenden Wochen eine gute und heilsame Regeneration!