Rosenheim – Kommt das Coronavirus jetzt schon im Sommer zurück? Seit einigen Wochen gibt es bundesweit wieder mehr Fälle von akuten Infektionserkrankungen, wie das Robert- Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl liege insgesamt auf einem vergleichsweise hohen Niveau für diese Jahreszeit. Das Geschehen werde hauptsächlich durch Erkältungsviren, wie Rhinoviren, und SARS-Cov-2, bestimmt. „COVID-19 wurde vorwiegend bei älteren Patienten diagnostiziert“, sagt eine Pressesprecherin des Landratsamtes in Rosenheim.
Ferien haben Einfluss
auf Infektionen
Das RKI geht davon aus, dass die Sommerferien in mehreren Bundesländern einen abschwächenden Einfluss auf die Aktivität der Atemwegsinfektionen haben könnten. Ursache hierfür seien weniger Übertragungen in Schulen und Kitas.
Am weitesten verbreitet ist in Deutschland weiterhin die Omikron-Variante „mit der derzeit bestimmenden JN.1-Sublinie KP.3“, heißt es aus dem Landratsamt. Bei ihr handelt es sich um eine Variante unter Beobachtung (VUM). Dennoch: Die Weltgesundheitsorganisation stuft die Gefahr durch die momentan vorherrschenden Corona-Varianten weiterhin als gering ein.
Bedeutung
der Covid-Impfung
Auch in Stadt und Landkreis Rosenheim sind die Corona-Zahlen seit Ende Juni gestiegen. In der 27. Kalenderwoche, also vom 1. bis 7. Juli, waren es 17 Fälle pro Woche. „Auch die Zahl der Hospitalisierungen aufgrund von Corona ist etwas angestiegen“, erklärt die Sprecherin des Landratsamts. Besonders betroffen seien aktuell Personen ab einem Alter von 70 Jahren. Sie machten in der 27. Kalenderwoche 13 Fälle aus. „Maßgeblich hat hierzu mit zehn Fällen ein Ausbruchsgeschehen in einem Pflegeheim im Landkreis beigetragen“, sagt die Sprecherin. Insgesamt hat das Gesundheitsamt Rosenheim seit Jahresbeginn 417 Corona-Fälle registriert. Aber: Da inzwischen weniger getestet wird, dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein.
Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts, weist in dem Zusammenhang auf die Bedeutung der Covid-19-Impfung hin: „Die Ständige Impfkommission empfiehlt unter anderem Bewohnern in Pflegeeinrichtungen sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufgrund ihres Alters oder einer schweren Grunderkrankung sowie Personen ab 60 Jahren, sich einmal jährlich im Herbst gegen Corona impfen zu lassen.“ Auch in den postpandemischen Zeiten dürfe der Impfschutz gegen diese Viruserkrankung keinesfalls vernachlässigt werden. Patricia Huber