Aubenhausen/Paris – Es wurde viel getanzt in Paris. Zunächst tanzten Jessica von Bredow-Werndl und ihre Trakehnerstute TSF Dalera BB im Dressurviereck vor Schloss Versailles zu Doppel-Gold bei den Olympischen Spielen, danach tanzte die Reiterin aus Aubenhausen in die Party-Nacht – bis nach Mitternacht, wie die mittlerweile vierfache Olympiasiegerin den OVB-Heimatzeitungen verriet.
„Das ausgelassene Tanzen hat sich einfach gut angefühlt“, erzählt von Bredow-Werndl von den Feierlichkeiten in Paris. Nach der Siegerehrung gab es noch eine ganze Menge Medientermine, unter anderem den Besuch im ARD-Fernsehstudio. Danach konnte endlich gefeiert werden. „Wir waren um Viertel nach eins im Bett“, verrät die Reiterin, die jede Menge Glückwünsche entgegennehmen durfte.
Menschen
tief berührt
„Bei mir ist ein überwältigender Schwall an Nachrichten eingegangen, dass so viele Menschen von unserer Performance so berührt waren“, erzählt sie. Die zweifache Mama erklärt stolz: „Die bedeutendsten Glückwünsche sind immer noch die von der Familie, und es war so toll, danach meine Kinder in den Arm nehmen zu dürfen.“
Am Tag nach ihrem Einzel-Gold befand sie sich schon wieder auf dem Weg in die Heimat. Zurück nach Aubenhausen, wo „kräftig live mitgefiebert wurde“, wie von Bredow-Werndl auch in Paris mitbekommen hat. „Jetzt freue ich mich auf die vielen Pferde, unsere Hunde und das gesamte Team Aubi.“
Und natürlich auf die weitere gemeinsame Zeit mit Dalera, ihrer Wegbegleiterin bei allen vier Goldmedaillen. „Sie ist durch die ganze Euphorie, die sie natürlich mitbekommen hat und die auch ansteckend ist, belohnt worden. Sie war total stolz“, sagt die 38-Jährige über ihre Stute. Die prächtige Harmonie der beiden war nicht nur im Dressurviereck vor Schloss Versailles, sondern auch bei allen TV- und Stream-Übertragungen zu spüren. Die Musikauswahl der Olympiasiegerin war auch ihrer Partnerin auf vier Hufen gewidmet. „Das war eine Hommage an Paris, an die Liebe und an Dalera“, erklärte von Bredow-Werndl über das Chanson von Édith Piaf.
Und obgleich die Trakehnerstute mit 17 Jahren schon ein stattliches Alter in Sachen Spitzensport erreicht hat, war der Auftritt in Paris noch nicht der Abschluss. „Die Turniere mit Dalera sind gezählt“, weiß die Reiterin, aber: „Es war nicht mein letzter Tanz mit ihr.“
Es werde noch eine kleine Abschiedstournee bis in den Winter hinein geben, verkündete die 38-Jährige. „Geplant sind noch zwei, drei Turniere über die Wintersaison.“ Danach „hoffe ich, dass sie nächstes Jahr besamt werden kann und Mama werden darf“.
Einzigartiges
Turnierpferd
Für Jessica von Bredow-Werndl beginnt nun die Suche nach einem oder einer Nachfolger/-in für die Gold-Stute. „Wer oder ob es den oder die Nachfolgerin schon in unserem Stall gibt, kann ich noch gar nicht sagen. Das weiß ich erst, wenn ich mit ihm oder ihr auf Grand-Prix-Niveau bin“, erklärt die Olympiasiegerin, stellt aber auch fest: „Einen nahtlosen Übergang wird es auf jeden Fall nicht geben!“ Muss es aber auch noch nicht, denn erst gibt es ja noch ein paar Tänzchen mit der einzigartigen Dalera.