Die OVB-Heimatzeitungen beantworten samstags spannende Fragen rund um die aktuelle Ausstellung im Rosenheimer Lokschuppen über „Heldinnen und Helden“.
Ist Pippi Langstrumpf eine Heldin?
Pippi Langstrumpf, die legendäre Figur aus Astrid Lindgrens Büchern, begeistert seit Generationen Kinder und Erwachsene. Aber ist sie wirklich eine Heldin? Mit ihren roten Zöpfen, übermenschlicher Stärke und einer Vorliebe für Anarchie lebt Pippi ein Leben, das alle gängigen Regeln und Normen herausfordert. Sie lebt alleine, ohne elterliche Aufsicht, in der Villa Kunterbunt, besucht keine Schule und zeigt keinerlei Ehrfurcht vor Autoritätspersonen.
In ihren Geschichten rettet Pippi ihre Freunde Tommy und Annika aus gefährlichen Situationen, bekämpft Gauner und trotzt jeder Autorität, die versucht, sie zu bändigen. Diese Taten zeigen ihren Mut und ihre Entschlossenheit, Gerechtigkeit zu wahren. Sie nutzt ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten stets zum Wohl anderer und setzt sich für die Schwachen ein. Trotz ihrer scheinbaren Unbekümmertheit besitzt Pippi ein starkes moralisches Gespür und ein großes Herz.
Ihre Heldentaten gehen jedoch über körperliche Stärke hinaus. Pippi inspiriert durch ihre Unabhängigkeit, ihren Erfindungsreichtum und ihre Weigerung, sich von gesellschaftlichen Erwartungen einengen zu lassen. Sie zeigt, dass wahre Stärke von innen kommt und dass man mit Selbstvertrauen und Fantasie alle Hindernisse überwinden kann. Pippi bleibt ein leuchtendes Beispiel für Freiheit und Individualität. Und dennoch gab es eine Zeit, in der Eltern ihren Kindern die Lektüre der Bücher verboten.