Neue Attraktionen und alte Bekannte

von Redaktion

Rosenheimer Herbstfest startet heuer am Samstag, 31. August

Rosenheim – Harry Paul Emil Bruch kann es kaum erwarten. „Ich freue mich riesig“, sagt der Schausteller aus Düsseldorf. Gemeinsam mit seiner Frau ist er heuer zum ersten Mal auf dem Rosenheimer Herbstfest. Mit dabei: Die XXL-Schaukel „Excalibur“. Sie ist 47 Meter hoch, wiegt 42 Tonnen und bietet Platz für bis zu 20 Passagiere. Die Gondeln des Fahrgeschäfts segeln in einem Winkel von 120 Grad gen Erde – mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde.

Herbstfest auch im
Norden bekannt

„Es sieht schlimmer aus, als es ist“, sagt Bruch und lacht. Er und seine Frau seien immer auf der Suche nach neuen Attraktionen und ganz besonderen Fahrgeschäften. Im vergangenen Jahr seien sie auf die XXL-Schaukel aufmerksam geworden und haben beschlossen, zwei Millionen Euro zu investieren. Seitdem waren sie in Augsburg, weiter ging es nach Straubing, bevor sie Ende des Monats in Rosenheim sein werden. „Das Rosenheimer Herbstfest ist in unserem Gewerbe natürlich bekannt“, sagt der Schausteller. Aus diesem Grund habe er alles daran gesetzt, heuer selbst dabei zu sein. Mit Erfolg.

Spielpalast und
Spaßlabyrinth

Bruch und die XXL-Schaukel „Excalibur“ sind eine von insgesamt fünf Neuheiten, auf die sich die Herbstfestbesucher freuen können. Das gab Wiesn-Chef Klaus Hertreiter bei einer Pressekonferenz bekannt. Neu sind zudem das Spiel- und Spaßlabyrinth „Aqua Velis“ sowie das Fahrgeschäft „Moglies Traumfahrt“. Hier haben die kleinsten Wiesngäste die Möglichkeit, erste Fahrerfahrungen zu sammeln. Der „Pusher Palace“ ist ein Spielpalast für Jung und Alt. Unter dem Motto „Veni, Vidi, Vici – Ich kam, ich sah, ich siegte“ verspricht es Spiel und Spaß für die ganze Familie.

Eine weitere neue Attraktion ist eine Fotobox, die Besuchern die Möglichkeit bietet, Erinnerungen im Fotoformat mitzunehmen. „Ich bin sehr gespannt, wie die angenommen wird“, sagt Hertreiter.

Heuer nach langer Zeit wieder dabei ist „Hangover – The Tower“, der mit einer Höhe von 85 Metern und einer 360-Grad-drehenden Gondel einen spektakulären Ausblick über das Fest bietet. Ebenfalls freuen können sich die Besucher auf das hüpfende Karussell „Hupferl“, das Überkopf-Fahrgeschäft „Mondlift“ sowie eine Geisterbahn und das Kinderfahrgeschäft „Samba Dance“.

Letzteres kommt als Ersatz für die Pferdereitbahn der Familie Kaiser. Nach vielen Jahrzehnten wird es somit 2024 keine Reitbahn auf dem Rosenheimer Herbstfest geben. Bereits in den vergangenen Jahren wurde immer wieder Kritik an dem Angebot laut – von Tierschützern, aber auch der SPD, die sich für eine Abschaffung des Karussells stark machte. „Aus persönlichen Gründen möchten wir uns mit der Reitbahn dieses Jahr verabschieden“, heißt es in einer Stellungnahme der Familie.

Neu ist neben einer Trinkwasserstation am Glückshafen auch einiges in der Auerbräu Festhalle und im Flötzinger-Festzelt. „Wir haben die Galerie in diesem Jahr noch weiter umgebaut“, sagt Lorenz Stiglauer, Geschäftsführer der Flötzinger-Brauerei. Ein bisheriger Treppenaufgang wurde entfernt, sodass ein Außenbalkon an die Galerie angebaut werden konnte. Hier haben Gäste die Möglichkeit, frische Luft zu schnappen und einen Blick aufs Riesenrad zu erhaschen. „Auf der Galerie gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal Weinschorle“, ergänzt Stiglauer. Neben einer neuen Küche im Festzelt gibt es mit der Eventlocation „Franz am Wiesntor“ eine weitere Anlaufstelle für Besucher zum Essen und Feiern. Aufgrund des Küchenumbaus findet der Anstich heuer erstmals neben der Bühne statt.

Und auch Auerbräu hat sich heuer einiges einfallen lassen. Blickfang wird – davon ist Pressesprecher Michael Hinterseer überzeugt – der neu gestaltete Schalander auf der Ostseite der Festhalle. „Hier wird es einen komplett neuen Boxenbereich für unsere Gäste geben. Mit Überdachung und bequemen Sitzmöglichkeiten“, sagt Hinterseer. Die Box sei bereits nahezu komplett ausgebucht. Den Gästen stehe ein eigenes Bedienungsteam zur Verfügung.

Komplett neugestaltet wurde auch der Balkon. „Der wurde bisher noch nicht so genutzt, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt der Auerbräu-Pressesprecher. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Auf dem Balkon habe man nun die Möglichkeit, etwas abseits vom Trubel zu sitzen und trotzdem Teil des Geschehens zu sein. Im „Johann Auer auf der Wiesn“ wurde zudem der Barbereich verlängert.

Gleich bleibt die Route des Festeinzugs zur Wiesn mit Brauereien, Wirten, Schaustellern, Musikkapellen und Traditionsvereinen. Vom Bahnhof geht es am Samstag, 31. August, über den Max-Josefs-Platz, den Ludwigsplatz und die Kaiserstraße bis zur Loretowiese. „Die Kaiserstraße wird bis dahin wieder nutzbar sein“, sagt Klaus Hertreiter.

Nach den Eröffnungsreden um 11.40 Uhr werden pünktlich um 12 Uhr die Bierfässer angezapft – von Oberbürgermeister Andreas März in der Auerbräu Festhalle und von Landrat Otto Lederer im Flötzinger-Festzelt. Beibehalten werden die Familientage am Mittwoch mit den ermäßigten Preisen bis 18 Uhr, sowie das Erntedankfest am Sonntag, 8. September. In der zweiten Woche der Wiesn feiert Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus am Dienstag, 10. September, den Schausteller-Gottesdienst in der Klosterkirche.

Feuerwerk
wird heuer leiser

Am Donnerstag, 12. September, gibt es das traditionelle Feuerwerk. Allerdings heuer etwas anders als sonst. „Wir versuchen uns in diesem Jahr an einem lärmreduzierten Feuerwerk“, sagt Wiesn-Chef Hertreiter. Nach dem Startknall folgt eine Feuerwerk-Choreografie mit leiseren Effekten. So wird es statt einem lauten Knall am Ende eine Silberwolke geben, die die Zuschauer wissen lässt, dass das Feuerwerk zu Ende ist.

Sportliches
Rahmenprogramm

Gleich bleibt das sportliche Rahmenprogramm. So findet neben dem Flötzinger Wiesn-Cup-Tennisturnier auch wieder das Basketball-Herbstfestturnier des Rosenheimer Sportbundes statt sowie das Hockey-Herbstfestturnier und das Herbstfest-Boxen. Eine Übersicht über alle Termine, den Lageplan, einen Parkplatzsuchfinder sowie Busverbindungen und die Bockerlbahn gibt es in der Herbstfest-App. Die Fahrpreise liegen – unverändert zu 2023 – zwischen 1,50 und 3,50 Euro. Der Bierpreis in der Auerbräu Festhalle liegt bei 12,60 Euro, im Flötzinger-Festzelt liegt er bei 12,70 Euro.

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