Feuerwehrler bedanken sich bei österreichischem Innenministerium

von Redaktion

Erinnerungen an humanitären Einsatz in Kroatien mit einigen Hindernissen – Wien storniert Autobahngebühren

Rosenheim/Wien – Als vor gut dreieinhalb Jahren in Kroatien ein schweres Erdbeben für viel Leid sorgte, kam im Landkreis Rosenheim eine große Hilfsaktion in Gang. Auslöser war, dass die in Wasserburg lebende Kroatin Anita Arz die örtliche Feuerwehr um Hilfe für ihre Landsleute bat. Die Anfrage landete damals bei Kreisbrandrat Richard Schrank in Rosenheim.

Erbeten waren anfangs ein oder zwei Hilfsfahrzeuge. Am Ende machten sich 42 Transportfahrzeuge und Lkw aus dem Rosenheimer Land ins Erdbebengebiet auf. Allein aus Eggstätt wurden über 500 Pakete und große Geldspenden zur Verfügung gestellt, letztlich kamen aus dem ganzen Landkreis zigtausende Pakete und über 50 Tonnen Hilfsgüter zusammen.

Ein Problem hatte die Hilfsaktion jedoch: Die Transportfahrten, die wie vorgeschrieben von der Kreisbrandinspektion an den Grenzen zu Österreich, zu Slowenien und Kroatien angemeldet waren, gingen im damaligen Feiertagsgeschehen rund um die Jahreswende 2020/2021 unter. Die Folge: Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) in Österreich meldete sich nach der Rückkehr der Fahrzeuge mit einem hohen fünfstelligen Bußgeld-Bescheid. Auch von slowenischer Seite kam es zu Reaktionen, aber noch nicht zu einem Bußgeldbescheid.

„Wie sollten wir den rund 15 beteiligten Gemeinden erklären, dass sie für das Zurverfügungstellen ihrer Feuerwehrfahrzeuge hohe Autobahngebühren übernehmen müssen“, erinnert sich Kreisbrandrat Schrank an die Situation. Da kamen die Kontakte des damaligen Eggstätter Bürgermeisters Christian Glas ins Spiel. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Landesvorsitzender und Kreisvorsitzender des Bayernbundes war er seit vielen Jahren befreundet mit Hofrat Josef Siegele. Dieser ist nicht nur Bayernbund-Mitglied, sondern auch Vizepräsident der UN-Journalisten-Vereinigung UNCAV (United Nations Correspondents Association Vienna) und ein Türöffner zu Ministerien und Behörden in Österreich. Dank seiner Vermittlung kam es schon bald zu einer persönlichen Kontaktaufnahme zwischen Siegele, dem damaligen Vertreter des österreichischen Innenministeriums, Manuel Scherscher und Innenminister Wolfgang Sobotka sowie einem Vertreter der ASFINAG sowie mit Richard Schrank und Christian Glas. „Nach 15 Minuten hatten wir die ministerielle Zusage, dass die offenen Gebühren bei allen Grenzen erlassen sind“, so die Rosenheimer in dankbarer Erinnerung.

Um für die damalige Hilfe persönlich Danke zu sagen, war eine Fahrt einer Rosenheimer Delegation nach Wien geplant, doch Corona kam dazwischen. Diese Fahrt konnte nun nachgeholt werden. Kreisbrandrat Richard Schrank und Christian Glas, Vorsitzender der First Responder Chiemsee-Nord, machten sich zusammen mit Bayerns ranghöchstem Feuerwehrler Johann Eitzenberger, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, Rüdiger Sobotta, Vorsitzender vom Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern, sowie den vier Kreisbrandinspektoren von Rosenheim, Franz Hochhäuser, Max Goldbrunner, Josef Kirner und Wolfgang Cerweny, auf den Weg nach Wien. Sie bedankten sich dort für die Unterstützung beim österreichischen Innenminister Gerhard Karner, Ministerialrat Manuel Scherscher, bei Hofrat Josef Siegele und allen anderen, die sich dafür eingesetzt hatten, dass den Rosenheimern die Gebühren erlassen werden.

In diesem Rahmen verlieh der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, Johann Eitzenberger, die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille mit Urkunde an Hofrat Josef Siegele sowie die Medaille des Deutschen Feuerwehrverbandes für Internationale Zusammenarbeit an Regierungsrat Christian Krol vom österreichischen Bundesinnenministerium als Anerkennung und Dank für die jahrelange hervorragende Unterstützung insbesondere im Bereich der Mautbefreiungen. Toni Hötzelsperger

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