Rosenheim – Nicht nur für die Freunde der „Fünften Jahreszeit“, sondern auch für die Einsatzkräfte der Polizei beginnt morgen eine turbulente Zeit. Wenn ab Samstag wieder rund eine Million Besucher auf der Loretowiese erwartet werden, liegt der Rosenheimer Inspektion die Sicherheit der Besucher am Herzen. In enger Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, dem Wirtschaftlichen Verband der Stadt und des Landkreises sowie der Stadtverwaltung Rosenheim, Feuerwehr und Rettungsdiensten, geht die Polizei in die kommenden 16 Wiesntage.
Wie schon in den letzten Jahren wird der Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim, Volker Klarner, mit seinem Stellvertreter Robert Maurer die Einsatzleitung übernehmen. Das Führungsduo wird mit den Kollegen auf dem Festgelände und im Stadtbereich für Sicherheit sorgen. Es gibt eine erhöhte Polizeipräsenz durch uniformierte und zivile Kräfte rund um das Veranstaltungsgelände. Unterstützung kommt durch geschlossene Einheiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Einsatzzüge des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd – inklusive Reitergruppe und Diensthundeführern – sowie durch Einsatzkräfte der Verkehrspolizei. Auch Kräfte der Bundespolizei sind im Einsatz. Außerdem seien Kollegen aus dem benachbarten Tirol auf der „Wiesnwache“ dabei, teilt die Polizei mit. Konkrete Gefährdungshinweise für das Herbstfest liegen laut Pressemeldung nicht vor. Um allerdings einen unkontrollierten Zugang zum Festgelände zu verhindern, wird es auch heuer eine vollständige Umzäunung der Loretowiese geben. Zusätzlich werden an verschiedenen Eingängen Betonsperren angebracht. An den Zugängen finden stichprobenartige Taschen- und Rucksackkontrollen statt. Ein generelles Taschen- und Rucksackverbot gibt es nicht. Um Wartezeiten zu verhindern, appelliert die Polizei eindringlich, keine gefährlichen Gegenstände wie Waffen, Messer oder Pfefferspray mit sich zu führen und auch auf Trachtenutensilien wie Hirschfänger zu verzichten.
Als wichtiger Baustein des Sicherheitskonzeptes wird die Videoüberwachung auf dem Herbstfestgelände erweitert und in der Innenstadt fortgeführt. Zudem werden die Polizisten mit Bodycams ausgestattet sein. Auf dem Festgelände sind die Einsatzkräfte der Wiesn- wache Ansprechpartner bei Problemen. Die Wache am Glückshafen ist täglich von 13 Uhr bis 24 Uhr geöffnet. Die Polizei ist dort persönlich oder unter Telefon 08031/2002250 erreichbar.
Die Notrufnummer 110 steht natürlich jederzeit zur Verfügung. Die Polizei bittet darum, diese gerade bei verdächtigen Wahrnehmungen unverzüglich und ohne Scheu zu nutzen.
Manch Ärger und Gefahr ist laut Polizei Rosenheim jedoch schon im Vorfeld leicht zu vermeiden. Sie rät dazu, „Kraftlackeln“ und „Stänkerern“ aus dem Weg zu gehen und sich nicht provozieren zu lassen. Randalierern droht neben einer Festnahme ein Wiesnverbot des Veranstalters.
Jugendschutz wird großgeschrieben. Daher werden Kontrollen mit dem Ordnungs- und Jugendamt der Stadt stattfinden. Alkohol und Autofahren vertragen sich nicht. Das gilt laut Polizei auch für die Nutzung eines Fahrrads, welches am Festgelände einen geeigneten Drahtesel-Parkplatz benötigt. Das Versperren oder Anketten an private Gebäude, öffentliche Einrichtungen, im Bereich der Zu-/Abfahrten der Rettungswege ist tabu. Außerdem warnt die Polizei: Diebstahl ist Diebstahl, auch wenn es „nur“ ein Masskrug ist. Zudem weist die Polizei auf ein absolutes Flugverbot über dem Gelände hin – das gilt auch für Drohnen.
Des Weiteren gelten die üblichen Warnungen für große Menschenansammlungen: Auch Langfinger gehen zum Herbstfest. Die Polizei bittet um Wachsamkeit und den Verzicht auf unnötige Wertgegenstände.
Die Parksituation rund um das Festgelände ist angespannt. Um hohe Verwarngelder und im schlimmsten Fall noch teurere polizeiliche Abschleppmaßnahmen zu vermeiden, ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ratsam.
Die berühmte „Nadel im Heuhaufen“ ist oft leichter zu finden als verloren gegangene Gegenstände. Fundsachen können während der Veranstaltung auf dem Festgelände am Haupteingang und beim Fundamt der Stadt Rosenheim abgeholt und abgegeben werden.
Die größte Bitte der Polizei gilt den Anwohnern rund um das Festgelände. Gerade sie haben ein Anrecht auf ihre Nachtruhe. Müll sollte zwingend in dafür vorgesehenen Behältnissen und nicht in den Vorgärten rund um die Loretowiese entsorgt werden, für dringende „Geschäfte“ stehen zahlreiche Toilettenanlagen auf und um das Festgelände bereit.