Bruckmühl – Der Fall eines Porschefahrers, der am vergangenen Dienstag zunächst bei Götting einen Unfall hatte und anschließend aus einem Rettungswagen geflohen war, bleibt weiterhin nebulös: Wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling gegenüber dem OVB bestätigte, hatten die Beamten mittlerweile Kontakt zum Unfallfahrer. Wieso der Mann aus dem Rettungswagen, der ihn ins Krankenhaus bringen sollte, abgehauen war, dazu gibt es jedoch keine neuen Erkenntnisse.
Mann nutzte günstige
Situation zur Flucht
Der 52-jährige Porsche-fahrer aus dem Altlandkreis Bad Aibling war laut Polizei am Dienstagabend, 27. August, gegen 20.15 Uhr auf der Kreisstraße RO13 zwischen Willing bei Bad Aibling und Götting bei Bruckmühl mit seinem Auto von der Straße abgekommen, rund 50 Meter durch ein Maisfeld gebrettert und anschließend gegen einen Baum gekracht. Da seitens der herbeigerufenen Notärztin schwere Verletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten, sollte der 52-Jährige anschließend per Krankenwagen zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Doch der Unfallfahrer hatte wohl andere Pläne und machte sich während der Fahrt in die Klinik aus dem Staub. Wie er genau die Flucht ergriffen hatte, dazu wollte die Polizei keine genauen Angaben machen. Der Polizeisprecher verriet aber, dass der Mann wohl „eine verkehrsgünstige Situation, in dem der Rettungswagen abbremsen musste“, genutzt hatte, um die Flucht anzutreten.
Da nicht auszuschließen war, dass der Mann beim Unfall schwere Verletzungen davongetragen hatte, leitete die Polizei eine Großfahndung nach dem Porschefahrer ein, die auch am Folgetag fortgesetzt wurde, zunächst aber erfolglos blieb. „Mittlerweile haben wir aber Kontakt zu dem Mann gehabt“, teilte der Polizeisprecher gestern mit. „Er ist nach eigenen Angaben auch in ärztlicher Behandlung gewesen und ist nicht schwerer verletzt.“
Offen bleibt dennoch die Frage, wieso sich der Mann nicht ins Krankenhaus fahren lassen wollte und aus dem Rettungswagen gesprungen war. „Er hat uns dazu keine weitere Erklärung geliefert“, so der Polizeisprecher, der betonte, dass die Polizei natürlich weiterhin „Ermittlungen zur Unfallursache“ anstelle.
Spekulationen, dass der Porschefahrer unter Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden haben könnte, was ein Grund für die Flucht gewesen sein könnte, konnte die Polizei weder bestätigen noch ausschließen: „Am Unfallort hatte er aber wohl keine Auffälligkeiten gezeigt.“
Flucht ist kein Grund
für Ermittlungen
Die Flucht aus dem Rettungswagen ist nach Angaben des Polizeisprechers jedenfalls kein Grund für Ermittlungen gegen den Unfallfahrer. „Das ist wie bei einem Gefängnisinsassen, der aus dem Gefängnis flieht“, so der Sprecher. „Da ist die Flucht selbst ja auch nicht strafbar.“ Auch eine Unfallflucht liege in diesem Fall nicht vor, „da wir ja bereits am Unfallort die Personalien des Mannes hatten“.