Bad Feilnbach/Brannenburg – Irgendwann muss es gemacht werden, jetzt ist es so weit: Die Fahrbahn der Sudelfeldstraße (B307) muss erneuert werden. Laut dem Staatlichen Bauamt Rosenheim werde der Fahrbahnbelag zwar regelmäßig überprüft und, wenn nötig, ausgebessert. „Zwischen Bayrischzell und der Einmündung zum Skigebiet Sudelfeld reicht das bloße Ausbessern jedoch nicht mehr aus, um für einen verkehrssicheren Zustand zu sorgen“, teilt die Behörde mit. Dort müsse die Fahrbahn wegen zahlreicher Fahrbahnschäden dieses Mal komplett saniert werden.
Bis 18. Oktober soll
alles vorüber sein
Die Bauarbeiten starten am kommenden Montag, 9. September, und dauern bis einschließlich Freitag, 18. Oktober. Bis Sonntag, 15. September, ist laut Staatlichem Bauamt zunächst eine halbseitige Sperrung mit wechselnder Ampelschaltung ausreichend. Anschließend folgt von Montag, 16. September, bis voraussichtlich Mittwoch, 2. Oktober, die Vollsperrung. Bis zum Abschluss der Arbeiten – geplant für Freitag, 18. Oktober – kann die Bundesstraße dann wieder halbseitig freigegeben werden und der Verkehr abwechselnd mit Ampeln geregelt an der Baustelle vorbeifahren.
Die Umleitung während der Vollsperrung erfolgt sehr großräumig über Fischbachau, Bad Feilnbach, Großholzhausen, Brannenburg, Flintsbach und Oberaudorf.
Im Rathaus von Fischbachau (Landkreis Miesbach) ist man vorbereitet, erwartet aber keine größeren Schwierigkeiten. Es sei nicht das erste Mal, dass an der Straße gearbeitet werde, und die Sperrung dauere ja nur kurze Zeit. Da könne es zwar schon eng am Nadelöhr der Ortsdurchfahrt werden, aber man rechne nicht mit sehr viel mehr Verkehr.
Olaf Kalsperger, Bürgermeister der Gemeinde Raubling, zu der der Ort Großholzhausen gehört, ist relativ entspannt. Zum Zeitpunkt des Gesprächs hat er auch noch keine Mitteilung über die Sperrung erhalten. Aber das sei nun einmal so, so eine Straße müsse halt auch einmal hergerichtet werden. „Da sollte man schon Verständnis haben. Aber ich sehe momentan kein Problem. Wer nicht über die Mautstraße fährt, fährt sowieso über den Tatzlwurm.“ Die Wochenenden in den Ferien und die Umleitungen nach Unfällen auf der Autobahn seien da das wesentlich größere Problem für seine Gemeinde.
Oberaudorf
relativ entspannt
Aus dem Rathaus Brannenburg blieb die Nachfrage seitens des OVB unbeantwortet, ebenso aus dem Rathaus Flintsbach. In der Inntalgemeinde sorgt sich jedoch die Musikkapelle: Sie lädt am Sonntag, 22. September, zu ihrem großen Weisenbläsertreffen im Arzmoos am Sudelfeld ein und befürchtet, Besucher könnten sich durch das Wort Vollsperrung abhalten lassen: „Das Gebiet und der Wanderparkplatz sind aber problemlos zu erreichen, die Veranstaltung findet statt“, betont der Flintsbacher Vorsitzende Hans Stocker.
Die Gemeinde Oberaudorf rechnet laut Geschäftsführer Florian Seebacher nicht mit erheblichen Verkehrsproblemen und starker Überlastung im Ortsbereich. „Der Großteil des Verkehrs über das Sudelfeld besteht aus Freizeitverkehr. Bei entsprechender Bekanntmachung wird dieser Personenkreis die Strecke und auch die Region nicht befahren“, ist er sich ziemlich sicher. Zudem sei die B307 ohnehin eher schwach befahren, wenn kein Ausflugswetter herrscht.
Bad Feilnbach
ist leidgeprüft
„Das wirkliche große Problem, das wir haben, ist eben gerade der Motortourismus, der durch die kurvenreiche Sudelfeldstrecke angezogen wird und diese Straße deshalb zur Rennstrecke mutiert“, macht Seebacher deutlich. Dadurch würden vor allem die Anwohner außerordentlich belastet und der „normale“ Kraftfahrer oder Fahrradfahrer, der die landschaftlich schöne Strecke oder die angrenzende Berglandschaft genießen möchte, sowie die noch funktionierende Almwirtschaft seien einer enormen Lärmkulisse und einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt. Aus dem „Hotelresort & Spa Feuriger Tatzlwurm“ am Sudelfeld kommt ebenfalls lediglich die Antwort, dass man sich bezüglich der Sperrung keine Gedanken oder Sorgen mache.
Bad Feilnbachs Zweiter Bürgermeister Josef Rauscher kann ohnehin nichts erschüttern: „Unsere Gemeinde ist sowieso leidgeprüft, was das Thema Umleitungen angeht. Immer, wenn sich auf der Autobahn der Verkehr staut, schlängeln sich die Blechlawinen durch unsere Dörfer. Aber es gibt ja keine Alternative, da werden wir das im September und Oktober halt auch noch schlucken. Und hoffen, dass es auf der Autobahn nicht zu größeren Problemen kommt.“ Tatsächlich führt durch die Kommune am Wendelstein in den kommenden Wochen auch noch eine weitere baustellenbedingte Umleitung. Die Staatsstraße 2077 bei Wörnsmühl ist durch das Unwetter am 3. Juni besonders getroffen worden: Sie wurde auf halber Breite unterspült. Dort lässt das Staatliche Bauamt Rosenheim – ebenfalls ab kommendem Montag – die straßenseitigen Uferböschungen aufwendig sanieren.
Arbeiten auch im
Jahr 2025 geplant
„In diesem Bereich werden unzählige Tonnen Wasserbausteine eingebaut. Diese unbearbeiteten Bruchsteine eignen sich durch Größe, Gewicht, äußere Form und Frostbeständigkeit für dauerhafte und naturnahe Uferbefestigungen von Flussufern, Regenrückhaltebecken sowie Hängen und Ingenieurbauten“, erklärt Pressesprecherin Ursula Lampe. Mit der Böschungssicherung soll verhindert werden, dass künftige Starkregenereignisse erneut so große Schäden anrichten können.
Für die Vorarbeiten ist die Staatsstraße 2077 von Montag bis einschließlich Freitag, 20. September, abschnittsweise halbseitig gesperrt. Anschließend folgt wegen umfangreicher Baggerarbeiten eine Vollsperrung von Montag, 23. September, bis einschließlich Donnerstag, 31. Oktober. Zunächst betrifft dies den Bereich zwischen Hundham und Wörnsmühl. Anschließend folgt der Bereich zwischen Wörnsmühl und Leitzach.
Die Umleitung erfolgt über die Staatsstraße 2010, Au, Bad Feilnbach, Hundham. Sie sei vor Ort entsprechend beschildert.
Wie Lampe erklärt, sei die Sanierung der Fahrbahn der Staatsstraße zum Teil bereits ebenfalls für dieses Jahr geplant gewesen. Wegen der notwendigen umfangreichen Böschungsarbeiten sei diese Maßnahme aber verschoben worden: Der gesamte Asphaltstreckenbau zwischen Hundham und Leitzachmühle (Staatsstraße 2010) erfolge dann im Jahr 2025.