Rosenheim/Landkreis – Lonika Herzog ist aufgeregt. Am heutigen Samstag spielt sie mit 60 weiteren Musikern des Orchesters „Die Arche“ bei einem Benefizkonzert im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim. Für Herzog ist der Auftritt etwas Besonderes. „Dieses Konzert steht für Frieden, Freiheit und für die Ukraine“, sagt die Stephanskirchener Kulturbeauftragte.
Für die Musiker sei dieser Abend wichtig und daher solle alles reibungslos verlaufen. Für die Proben reisten sie daher kurzerhand nach Reggello, einem Ort in der Toscana, südlich von Florenz. Über zehn Stunden dauerte die Fahrt mit dem Bus, ehe sie an ihrer Unterkunft mitten in den Bergen ankamen. „Und dann fingen die Proben an und das war sehr anstrengend“, sagt Herzog.
Schon am ersten Tag übte das Orchester jeweils dreimal über zwei Stunden. Und das acht Tage lang. „Ich finde es toll, dass die Jugendlichen das so mitgemacht haben“, sagt Herzog. Schließlich hätten die sich nicht immer an die Nachtruhe um 23 Uhr gehalten. Lieber hätten sie „kräftig gefeiert“. Und trotzdem waren sie immer diszipliniert bei den Proben dabei. Dass von den 60 Musikern der größte Anteil Jugendliche ist, freut Lonika Herzog sehr. „Deshalb machen wir auch solche Fahrten.
Sie sollen ein Anreiz für die jungen Leute sein, für ein paar Jahre bei uns mitzuspielen“, verrät die Musikerin. Doch oft könne die Arche solche Ausflüge nicht organisieren. „Wir müssen immer warten, bis wir Geld bekommen“, sagt Herzog.
Schließlich finanziere sich sowas durch Zuschüsse. Oder durch die Einnahmen von Konzerten. „Dann spielen wir über mehrere Jahre und können wieder eine Reise machen“, sagt Herzog. So seien sie schon dreimal in Italien gewesen und einmal ging es sogar nach Amerika. Und auch in Deutschland komme das Orchester viel herum.
Denn oft finden die Proben in Musikakademien im ganzen Land statt.
Doch egal wo es hingeht, nicht nur die Arbeit soll im Vordergrund stehen. Die Musiker bräuchten auch Abwechslung und Spaß. So nahm sich die Gruppe in Italien auch mal die Zeit zum Grillen, oder es ging für sie ans Meer oder auf die Berge.
Der Weg zum Benefizkonzert war nicht immer einfach. „Am Anfang war es etwas chaotisch und wir hätten nie gedacht, dass das so gut wird“, sagt Herzog. Durch die intensiven Proben hätte das Orchester „zueinander gefunden“. So hätten allmählich die Bläser, Harfenspieler, Streicher und Schlagzeuger sich zu „einer Einheit geformt“.
Das durften die Musiker dann bei ihrer Generalprobe in der Kirche von Reggello unter Beweis stellen. In der romanischen Basilika in Italien fingen sie um 21 Uhr mit dem Spielen an. „Obwohl gleichzeitig ein Volksfest an einem Platz in der Nähe war, kamen zahlreiche Besucher“, erinnert sich Herzog.
Und damit ist sie sich sicher, dass am Samstag unter der Leitung des Dirigenten Rainer Heilmann-Mirow alles gut laufen wird. Um 20 Uhr spielen sie im Kuko und wollen damit der Ukraine-Hilfe in Stadt und Landkreis Rosenheim Unterstützung zukommen lassen. „Wir freuen uns über jeden Besucher, denn die Wertschätzung von ihnen haben die Musiker auf jeden Fall verdient“, sagt Herzog.