Rosenheim – Viel Applaus erhielt entsprechend Dr. Markus Söder für die entsprechende Forderung in seiner Festrede. Der bayerische Ministerpräsident war, nachdem er sich nach seinem Auftritt bei der Eröffnung des Oktoberfests nach eigenen Worten aus der Lederhose herausgeschält hatte, zur Gala der Wirtschaftsjunioren gekommen, um ihnen für ihre unternehmerischen Leistungen zu danken und ihnen seine Unterstützung zuzusagen.
Wunsch nach
verlässlicher Politik
Söder betonte, dass er den Wunsch der Gründer nach einer auf Dauer „verlässlichen Politik“ verstehe, denn eine solche bräuchten Unternehmer für ihren Erfolg. Er habe kein Verständnis dafür, dass das Auto schlechtgeredet werde, was einer der wichtigsten Branchen in Deutschland schade.
Im Gegenteil: Mobilität müsse gefördert werden, dazu gehöre auch die Raumfahrt. Wenn künftig der Funkspruch „Huston, wir haben ein Problem“ komme, dann solle darauf geantwortet werden: „Bayern hat die Lösung.“ Wenn seine Kritiker behaupten würden „der Söder will zum Mond“, so stimme das nicht. „Ich selbst will nicht zum Mond“, so der Ministerpräsident, „aber ich kenne einige, die ich dort hinschicken würde.“
Dass Unternehmen aus Deutschland abwandern sieht Söder als Zeichen dafür, „dass etwas mit dem Staat nicht stimmt.“ In diesem Sinne danke er den Wirtschaftsjunioren für ihren Mut, Neues zu wagen und so der Deindustrialisierung Deutschlands entgegenzuwirken. Deutschland brauche Unterstützer, die das Land tragen, wie zum Beispiel die Wirtschaftsjunioren.
Deshalb müssten Steuergelder auch nicht für irgendetwas, sondern für heimische Betriebe ausgegeben werden. Außerdem müssten die Unternehmer mehr Freiheit bekommen, denn diese sei „besser als ideologische Verbohrtheit.“
Dafür erhielt er lang anhaltenden Applaus. Söder versprach den Anwesenden noch mehr. Er werde sich dafür einsetzen, dass Energie bezahlbar bleibt, und dass die „immense Bürokratie“, die die Unternehmen behindere, abgebaut werde. Zudem fordert er: „Das Bürgergeld muss weg, und Leistung muss sich wieder lohnen“, denn: „Wir brauchen jede und jeden, damit dieses Land wieder auf Vordermann gebracht wird.“
Auch einen Werbeblock für Bayern hat der Ministerpräsident in seine Rede eingeschoben: „Fahren Sie noch auf die Wiesn, lassen Sie Geld in Bayern, wir nehmen es gern.“ Olaf Scholz dankte in seiner Videobotschaft den Wirtschaftsjunioren dafür, dass sie „den Blick nach vorne richten“ und handelten.
„Wichtiger als Meckern ist Machen“, so der Bundeskanzler. Er versprach Bürokratieabbau. Aus den Reihen der Wirtschaftsjunioren, die auf die Bühne kamen, wurden auch Zweifel an der Wirksamkeit eines Bürokratieabbaus laut.
Man müsse bei der Bürokratie den Reset-Knopf drücken und von unten neu aufbauen, so ein Vorschlag zur Problemlösung. Die „Wirtschaftsjunioren Deutschland“ wurde 1954 gegründet. Heute hat die Organisation, in die Jungunternehmer bis zu einem Alter von 40 Jahren in den ersten Jahren nach Gründung ihres ersten Unternehmens aufgenommen werden, knapp 10000 Mitglieder.
Hinzu kommt eine etwa ebenso große Zahl an Fördermitgliedern. Zur jährlichen Bundeskonferenz – die nächste Konferenz ist in Chemnitz – kommen oft über 1000 Mitglieder.