Die Streetworker Gottes

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

An meinem Schlüsselbund hängt ein kleiner Engelsflügel. Der kleine Anhänger aus Bronze ist ein Geschenk meiner Freundin, verbunden mit dem Wunsch, dass ein guter Engel alle meine Wege begleiten möge. Wenn ich mich auf den Weg zu einem seelsorgerlichen Einsatz mache und nach dem Schlüssel greife, spüre ich oft als erstes den kleinen Flügel in meiner Hand. In dieser Situation gibt mir das Kraft, Trost und Sicherheit. Mein Engelsflügel erinnert mich daran, gelassen zu bleiben – in der Gewissheit, dass ich nicht allein unterwegs bin. Da ist jemand mit mir unterwegs. Gute Mächte, die mich begleiten, die eine schützende Hand über mich halten und mir helfen, hoffentlich die richtigen Worte zu finden.

Die Engel Gottes auf Erden, die mir täglich begegnen, haben keine sichtbaren Flügel. Mir fallen da gleich unsere Sekretärinnen ein, die auch einem Ratsuchenden mit großem Redebedarf noch geduldig zuhören. Da ist die Pflegerin im Seniorenheim, die trotz Überlastung jedem ein liebes Wort schenkt, und der Busfahrer, der im Regen aussteigt, um der Dame mit dem Rollator über die Schwelle zu helfen. Es sind so viele kleine Begebenheiten im Alltag, die mich täglich Engel sehen lassen.

Heute, am 2. Oktober, feiern wir das Fest der Schutzengel, der „Streetworker Gottes“, wie sie manchmal bezeichnet werden. Engel kommen immer von Gott, um uns zur Seite zu stehen, um uns einen Weg zu zeigen oder um unser Herz etwas sehen zu lassen, das uns vorher verborgen war. Es gibt für einen jeden von uns so viele Gelegenheiten, damit anzufangen, ein Streetworker oder eine Streetworkerin Gottes zu sein.

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