Kundgebung mit Blick auf symbolträchtigen Ort

von Redaktion

„Friedensland Deutschland“ und „Prien bleibt bunt“ demonstrieren in Prien

Prien – Es waren zwei Gruppen, die am gestrigen Tag der Deutschen Einheit in Prien aufeinandertrafen. Zum einen war eine Demonstration unter dem Titel „Friedensland Deutschland“ angekündigt. Angemeldet hatte diese Veranstaltung Peggy Galic, Kandidatin der Rosenheimer „Basis“ bei der Landtagswahl 2023. Um 15 Uhr trafen sich die Teilnehmer am Wendelsteinpark und brachen dann gemeinsam zum Demozug an die Schären auf. Galic zeigte sich zufrieden mit der Zahl der Teilnehmer.

Mit Trommlern und Plakaten trafen die Demonstranten am Versammlungsort ein. Die Kundgebung wurde mit Blick auf die Herreninsel abgehalten, „dem Geburtsort des Grundgesetzes“, wie die Initiative „Friedensland Deutschland“ auf ihrem Telegram-Account schreibt. „Wir wollen nicht nur an seine Werte und das Friedensgebot erinnern. Wir wollen unsere Heimatliebe zum Ausdruck bringen und sie mit dem Frieden verbinden“, hieß es dort.

Das Bündnis „Prien bleibt bunt“ wollte die Kundgebung von Peggy Galic und „Friedensland Deutschland“ nicht unwidersprochen hinnehmen und traf sich bereits um 15 Uhr nur wenige Meter entfernt von den „Friedensland“-Demonstranten.

Die Mitglieder des Bündnisses befürchten, dass Prien ein neuer Stammplatz für verschwörungsideologische Versammlungen werden könnte. Auch das Wort „Frieden“ werde von der Initiative zweckentfremdet und von dubioser Seite für politische Interessen genutzt, so die Kritik des Bündnisses. Daher veranstaltete „Prien bleibt bunt“ die Gegendemonstration unter dem Titel „Für Demokratie und für Vielfalt“. Die Redner betonten, wie wichtig Respekt und Toleranz für die Demokratie seien.

Bis auf gegenseitige Pfiffe in Richtung der jeweils anderen Kundgebung verliefen die Veranstaltungen bis Redaktionsschluss friedlich. Die Polizei ging in einer ersten Schätzung von insgesamt rund 1000 Teilnehmern bei beiden Veranstaltungen aus. Manuel Hinmüller

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