Rosenheim – Anfang des Jahres startete Startklar Rosenheim-Ebersberg das sogenannte Teilhabemanagement. Die ersten Ergebnisse sind absolut positiv und geben Schub für die Zukunft.
Die Herausforderungen im Bereich der Teilhabe junger Menschen am öffentlichen Leben werden immer komplexer. Insbesondere die Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern und der verschiedenen Verfahrensbeteiligten machen es den Betroffenen schwer.
Die Firma Startklar Rosenheim-Ebersberg hat darauf reagiert und ihr Teilhabemanagement ins Leben gerufen. Damit sollen komplexe Fälle schnell und konkret bearbeitet werden. Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen mit körperlichen und seelischen Behinderungen, denen oft die entsprechenden Perspektiven für ihren weiteren Lebensweg fehlen und Optionen zur Teilhabe eröffnet werden sollen. Oftmals nicht sichtbare Barrieren sollen identifiziert und schrittweise abgebaut werden. Systemübergreifende Problematiken wie fehlende Maßnahmen, fehlende Einrichtungsplätze, komplexe Behinderungen und unklare Zuständigkeiten erschweren die Arbeit oftmals zusätzlich. „Wir treffen immer wieder Familien an, die sich im dauerhaften Krisen-Modus befinden.
Hier wollen wir unbedingt unterstützen und entsprechende Angebote koordinieren, die allen Beteiligten das Leben erleichtern“, sagt Katrin Kumberger, die als Bereichsleitung für den Bereich Teilhabe bei Startklar zuständig ist. Man wolle einen klaren roten Faden in die Lebensführung der Betroffenen bringen. Teilhabe und Inklusion seien die großen Ansätze, die man verfolge, so Kumberger weiter.
Das entsprechende CaseManagement ist dabei auf drei bis sechs Monate begrenzt. Dabei orientiert sich Startklar an den bisherigen Erfahrungswerten. Im Unternehmen betont man aber, dass erarbeitete Maßnahmen grundsätzlich so lange wie nötig durchgeführt werden. Die Kosten tragen in der Regel der Bezirk Oberbayern und die anfragenden Jugendämter. „Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Finanzierung über ein persönliches Budget oder über weitere Reha-Träger zu sichern“, erklärt Kumberger.
Im Fall des Falles agiert Startklar dabei wie eine „inklusive Task-Force“. Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Sozial- und Heilpädagogen, Pflegefachkräften, Erzieher, Traumapädagogen und Teilhabeassistenten. „Wir haben auch eine Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche und einen Mediziner im Team. Wir profitieren alle von unserer Erfahrung und unserer bisherigen fachspezifischen Arbeit“, sagt Cindy Pfeffer, Teamleitung Teilhabe. Nach Erstellung eines Kurz-Konzepts beginnt die Arbeit der inklusiven Task-Force von Startklar. In einem individuellen „Baukastensystem“ versucht man, die Teilhabe sicherzustellen. Es kann in einem Fall die Anbindung an eine Schule sein, um den Schulbesuch sicherzustellen. In einem anderen Fall stellt man die Assistenz im sozialen Kontext sicher und in vielen Fällen hilft man in akuten Krisensituationen den betroffenen Familien.
Anschließend werden Strategien zur Selbsthilfe entwickelt. Es folgen eine intensive Unterstützung der jungen Menschen bei der Wohnraumsuche und therapeutische Maßnahmen sowie bei der Anbindung und Überleitung in verschiedenen Hilfssysteme und dem Sozialraum. Die Entwicklung neuer Maßnahmen und Möglichkeiten liegt ebenfalls im Portfolio.
„Wir bringen die entsprechenden Punkte nicht nur auf den Weg, sondern begleiten temporär die gesamten Vorgänge. Uns ist eine reibungslose Übergangsphase wichtig, da nur so eine nachhaltige Teilhabe gelingen kann“, sagt Pfeffer.
Das Teilhabemanagement von Startklar stellt damit ein deutschlandweit einzigartiges Angebot dar. Der ganzheitliche Ansatz soll dabei nicht nur die reine Teilhabe der Klientinnen und Klienten am gesellschaftlichen Leben sichern, sondern vor allem deren Lebensqualität verbessern.