Wir haben zu danken

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Selten sind unsere Kirchen so bunt geschmückt wie zum Erntedankfest, das wir am Sonntag in unseren Pfarreien gefeiert haben. Mit kritischen Stimmen, der Kirchenschmuck gleiche an manchen Orten eher einer Blumen- und Gartenbauausstellung, kann ich gut leben. Weiß ich doch, dass kein Apfel und keine Gelbe Rübe von der Dekoration eines Erntedankaltars auf dem Kompost oder gar in der Tonne landet.

Was einmal in der Kirche war, wird immer weiter verschenkt oder verarbeitet. Anders verhält es sich mit vielen Lebensmitteln, die in unserem Land weggeworfen werden. Das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass jeder Endverbraucher im Privathaushalt durchschnittlich 78 Kilo im Jahr „entsorgt“. An die Lebensmittelabfälle, die naturgemäß in Krankenhäusern und in der Gastronomie entstehen, mag ich gar nicht denken.

Aus hygienischen Gründen lässt sich sicher vieles nicht anders regeln. Wenn hier aber auch noch das Wort „Entsorgung“ verwendet wird, tut das einem Menschen mit gesundem Empfinden weh. Als hätten wir mit dem Wurf in die Tonne eine „Sorge“ weniger. Die liebevollen Kunstwerke unserer Mesner und Mesnerinnen dagegen bringen etwas anderes zum Ausdruck: Wir bringen im Gottesdienst unser Leben vor Gott, das wir uns nicht selbst verdanken. Die Gaben unserer Schöpfung und das Teilen liegen zudem in unserer Mitverantwortung. Nicht zuletzt danken wir auch den Menschen, die in der Landwirtschaft und im Handwerk das ganze Jahr über für unsere täglichen Lebensmittel Sorge tragen. Dank bedeutet auch Ehrfurcht und es heißt, wo Danken und Denken sich kreuzen, liegt das Glück auf dem Weg. Unser Bewusstsein verändert es auf alle Fälle und das ist mehr als notwendig.

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