Rosenheim – Eine Zugfahrt ohne gültige Fahrkarten führte für zwei ungarische Staatsangehörige zu einem unerwarteten Ende. Dienstagnacht mussten sie ihre Reise am Bahnhof Rosenheim abbrechen, nachdem der Schaffner die Bundespolizei eingeschaltet hatte.
Wie die Bundespolizei mitteilt, konnten die Frau und der Mann nach der Abfahrt in München keinen Fahrschein vorzeigen. Die Beamten nahmen die beiden beim nächsten Halt in Rosenheim mit zur Dienststelle. Die 40-jährige Frau hatte zudem keine Ausweisdokumente dabei, sodass ihre Identität mithilfe ihrer Fingerabdrücke ermittelt werden musste. Dabei stellte sich heraus, dass die Frau mit zwei Haftbefehlen der Münchner Staatsanwaltschaft gesucht wurde. Beide Haftbefehle basierten auf Strafbefehlen wegen Diebstahls aus dem Jahr 2020. Da sie eine Restgeldstrafe von 540 Euro sowie eine Geldstrafe von 800 Euro nicht zahlen konnte, musste sie eine 76-tägige Freiheitsstrafe antreten. Nach der Entgegennahme der Strafanzeige wegen Leistungserschleichung wurde sie in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim gebracht. Ihr 60-jähriger Begleiter wurde ebenfalls wegen Erschleichens von Leistungen angezeigt.
In der Dienststelle regte er sich so sehr über das unfreiwillige Reiseende auf, dass die Beamten von einer psychischen Ausnahmesituation ausgingen. Da eine Eigengefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde er mit Unterstützung der Bayerischen Landespolizei in einem Krankentransportwagen nach Wasserburg ins Inn-Salzach-Klinikum gebracht und dort zu seiner eigenen Sicherheit untergebracht.