Kiefersfelden – Ein europaweit gesuchter Zigarettenschmuggler ist der Bundespolizei ins Netz gegangen. Am gestrigen Dienstag nahmen Beamte bei Grenzkontrollen nahe Kiefersfelden einen Ukrainer fest, gegen den die rumänische Justiz bereits im Jahr 2017 einen europäischen Haftbefehl erlassen hatte.
Kurz nach Mitternacht kontrollierten Bundespolizisten an der A93 ein Auto mit tschechischem Kennzeichen. Der Fahrer, ein ukrainischer Staatsangehöriger, konnte sich ordnungsgemäß mit Reisepass und tschechischem Visum ausweisen. Seine Beifahrerin hatte jedoch nur eine slowakische Duldung, die nicht zum Reisen durch Europa berechtigt. Beide räumten ein, sich dessen bewusst zu sein, und schlugen vor, sofort nach Österreich zurückzukehren. Die Bundespolizei lehnte diesen Vorschlag ab.
Die Fingerabdrücke des 33-jährigen Fahrers offenbarten den europäischen Haftbefehl. Der Mann war 2016 in Rumänien wegen Zigarettenschmuggels zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, hatte sich jedoch unter falschen Personalien abgesetzt. Nach jahrelanger Suche wurde er nun festgenommen und auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft München dem Rosenheimer Amtsgericht vorgeführt. Der Richter ordnete seine Inhaftierung in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim an, wo er auf seine Auslieferung nach Rumänien wartet.
Zusätzlich muss sich der Mann in naher Zukunft wegen des Verdachts der Beihilfe zur unerlaubten Einreise seiner 28-jährigen Begleiterin verantworten. Die Frau wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen nach Österreich zurückgewiesen.