Reichertsheim – Kein schöner Morgen für die Bewohner eines Hofs in Zeiler bei Reichertsheim: Dort stand am gestrigen Sonntag die angrenzende Scheune in Flammen. Glück im Unglück hatten die Anwohner dennoch: Ein Jäger hatte das Feuer gegen 7 Uhr morgens bemerkt und sofort die Rettungskräfte alarmiert, wie die Polizeiinspektion Waldkraiburg mitteilt.
Großbrand in
Reichertsheim
„Der Brand konnte von den Feuerwehren schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden“, so die Beamten. „So ist nur der südöstliche Teil der leerstehenden Stallanlage in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Verletzt wurde laut Polizei niemand, den Sachschaden können die Beamten noch nicht beziffern. Die Kripo Mühldorf hat die Ermittlungen zur Ursache des Feuers aufgenommen.
Auch für Andreas Kirchthaler, Einsatzleiter und Kommandant der Reichertsheimer Feuerwehr, war es „ein aufregender Morgen“. „Die Alarmierung lautete ‚B4‘ – also Großbrandereignis. Da ist man definitiv wach“, sagt er.
Das Feuer konnte von den rund 120 Einsatzkräften schnell unter Kontrolle gebracht werden. Bis circa 10.30 Uhr seien die Floriansjünger vor Ort gewesen und hätten die Glutnester kontrolliert, unter anderem auch mit Wärmebildkamera. „Wir haben noch die Isolation vom Dach entfernt, darunter war die Holzdecke. Da muss man sehr gründlich sein, damit das Feuer nicht wieder ausbricht“, erklärt der Kommandant die Vorgehensweise.
Die Anwohner hätten wirklich „Glück im Unglück“ gehabt, dass der Jäger das Feuer bemerkt habe. „Ansonsten hätte es auch ganz anders ausgehen können. Zwischen der Scheune und dem Wohnhaus ist eine rund drei Meter breite Durchfahrt. Da befinden sich auch die Dächer recht eng beieinander. Gott sei Dank ist weiter nichts passiert“, sagt Kirchthaler. Nach dem rund dreistündigen Einsatz „bei Nebel und eisiger Kälte“ war der Kommandant schließlich froh, wieder zu Hause zu sein, wie er sagte.
Für die Reichertsheimer Feuerwehr war dies heuer bereits der dritte Brand. Am 22. April brach im Ortsteil Graben ein Feuer aus. 100 Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen. So konnten die Floriansjünger verhindern, dass das Feuer von einer Maschinenhalle auf das Haupthaus übergriff. Es gab keine Verletzten, aber der Schaden war immens. Laut Polizei befand er sich im unteren sechsstelligen Euro-Bereich.
Im Januar brach in einem Wohnhaus im Ortsteil Salmannsbichl ein Feuer im Erdgeschoss aus. Die beiden Bewohner, ein älteres Ehepaar, konnten sich vom Obergeschoss über ein Vordach ins Nachbarhaus retten.
Während der Mann laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd unverletzt blieb, wurde seine Ehefrau mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Den Sachschaden schätzte die Polizei auf rund 80000 Euro.