Prien/Bad Endorf/Frasdorf/Riedering – Die Erleichterung zwischen Chiemsee und Simssee ist groß: Das Trinkwasser des Zweckverbands der Wasserversorgung Chiemseegruppe muss nicht mehr abgekocht werden.
Priens Wasserchef Benjamin Simeth hatte schon am Freitag den richtigen Riecher. „Es wird sich etwas tun am Wochenende. Die Vorbefunde sind gut.“ Und er sollte Recht behalten: Nachdem auch am Samstag die Laborbefunde des Trinkwassers keine Auffälligkeiten aufwiesen, wurde noch am selben Tag die Abkochverfügung auch für Prien, Rimsting sowie Teile von Bad Endorf, Riedering und Frasdorf aufgehoben.
Bereits am Freitag hatte das Rosenheimer Gesundheitsamt für einen ersten Teil der betroffenen Gemeinden und Ortsteile Entwarnung gegeben. Insgesamt waren rund 25000 Menschen von der Maßnahmen betroffen.
Damit konnte auch der über die Region hinaus beliebte Christkindlmarkt auf der Fraueninsel am Wochenende ohne Beeinträchtigungen für die vielen Besucher über die Bühne gehen.
Auslöser der Abkochverfügung war ein Fäkalkeim, der bei einer routinemäßigen Beprobung in Breitbrunn gefunden worden war. Zwar kommen solche Enterokokken auch im menschlichen Darm als Teil der dortigen Flora natürlich vor. Allerdings können sie unter bestimmten Umständen Krankheiten wie Harnwegs- oder Hautinfektionen verursachen. Bei vulnerablen Gruppen wie Senioren oder Kindern kann der Keim schlimmere Folgen haben.
Momentan wird noch gerätselt, wie der Fäkalkeim ins Trinkwasser gekommen sein könnte. Als denkbare Ursache nennt Benjamin Simeth einen Rohrbruch. „Allerdings wären auch „Fehler in der Beprobung“ möglich, so Simeth: „Zum Beispiel, wenn sich ein Beteiligter nach dem Toilettengang nicht komplett die Hände gewaschen hat.“
Als Vorsichtsmaßnahme hat das Landratsamt angekündigt, dass auch in den kommenden Wochen Laboruntersuchungen gemacht werden. Lars Becker