Barbara Schwaighofer ist die neue Präsidentin der Euregio Inntal

von Redaktion

Vollversammlung in Neubeuern – Frauen im Berufsleben sollen gefördert und der Europagedanke nachhaltig gestärkt werden

Neubeuern – Im neuen Rathaus der Marktgemeinde Neubeuern fand kürzlich die Vollversammlung der Euregio Inntal statt. Gastgeber war der Bürgermeister Neubeuerns und bisherige Präsident Christoph Schneider. Zentraler Tagesordnungspunkt war die Wahl des neuen Präsidiums für die kommenden drei Jahre.

Statutengemäß wechselte die Präsidentschaft nach drei Jahren von Bayern zurück nach Tirol. Mit Barbara Schwaighofer wurde der Pressemitteilung zufolge erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt. Die Gemeinderätin aus Niederndorf, die zudem Mitglied des Gemeindevorstands Niederndorf und Landesobfrau-Stellvertreterin des Tiroler Seniorenbundes ist, erhielt einstimmigen Zuspruch. Schwaighofer blickt auf eine langjährige politische Karriere in Tirol – zuletzt auch als Landtagsabgeordnete – zurück und bringt vielfältige Erfahrungen in ihr neues Amt ein. Ebenso einstimmig wurde der neue Vizepräsident, Andreas März, Oberbürgermeister von Rosenheim, gewählt. Christoph Schneider, bisheriger Präsident, übernimmt nach einstimmiger Wahl künftig die Rolle des Finanzreferenten der Euregio Inntal. Der Euregio-Mitbegründer Walter J. Mayr, der vor zwei Jahren zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, wird in dieser Rolle weiterhin dem Präsidium angehören.

Mit einem starken Team aus engagierten Mitgliedern setzt sich das neue Präsidium unter Präsidentin Schwaighofer dafür ein, den Europagedanken sowie das grenzüberschreitende Miteinander weiter zu fördern und der Europaskepsis entgegenzutreten. Schwaighofer kündigte an, Europa in der Grenzregion durch Veranstaltungen und gezielte Förderprojekte noch spürbarer machen zu wollen. Besondere Schwerpunkte will sie in den Bereichen Wirtschaft, Mobilität und Tourismus setzen. „Ich möchte bei der Weiterentwicklung unseres Wirtschafts- und Lebensraums das Miteinander in den Vordergrund stellen und zeigen, dass Bayern und Tirol gemeinsam viel mehr bewegen können. Unsere Grenzregion soll überregional aufzeigen, wie es besser geht“, betonte die neue Präsidentin. Ferner plant Schwaighofer, die Förderung von Frauen im Berufsleben weiter auszubauen, neue Möglichkeiten für Grenzgänger aufzuzeigen und grenzüberschreitende Projekte speziell auch für Senioren zu initiieren. „Die Euregio soll für alle Menschen in unserer Region ein Gewinn sein“, so Schwaighofer.

Der Rosenheimer Oberbürgermeister Andreas März, nunmehr Vizepräsident der Euregio Inntal, möchte in seiner Funktion die Zusammenarbeit der Wirtschaftstreibenden über Grenzen hinweg weiter ankurbeln: „Vom Güterverkehr bis zum Tagestourismus verbindet der europäische Gedanke unsere Region. Was mich als Oberbürgermeister mit Stolz erfüllt, ist, dass die europäische Idee vor Ort gelebt wird. Wir müssen weiterhin für diese Idee kämpfen und unsere gemeinsame Region noch wettbewerbsfähiger machen, denn der Zusammenhalt, besonders in der Wirtschaft, ist wichtiger denn je.“ Neben den Neuwahlen präsentierte Christoph Schneider die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Geschäftsjahres. Besonders hervorgehoben wurde der erste Euregio-Gemeindetag, bei dem Bürgermeister und Gemeindevertreter kommunale Herausforderungen grenzüberschreitend diskutierten. Weitere Projekte wie der Grenzgängertag, eine Veranstaltung zu Erfolgsfaktoren für Frauen und zahlreiche Initiativen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs fanden ebenfalls großen Anklang.

Im Themenbereich Tourismus brachte die Euregio die wichtigsten Kulturträger der Region zu einer gemeinsamen Veranstaltung zusammen, um die kulturelle Vielfalt in der Region zusammenzubringen und touristisch zu vermarkten. Besondere Erwähnung fand die Almführerausbildung, die unter der Federführung des Tourismusverbands Kufsteinerland in Zusammenarbeit mit Chiemsee Alpenland und dem Tourismus Oberland erfolgreich umgesetzt wurde.

Euregio-Geschäftsführerin Esther Jennings berichtete über Projekte im Bereich Wirtschaft, darunter das „Unternehmens-Speed-Dating“ am Chiemsee und in Ellmau, welches bayerische und Tiroler Unternehmer zusammenbrachte. Eine ausführliche Übersicht aller Aktivitäten ist in der beigefügten Broschüre zu finden.

In den vergangenen drei Jahren hat Christoph Schneider, der seit fünf Jahren als Erster Bürgermeister in Neubeuern tätig ist, innovative Veränderungen in die Euregio eingebracht. „Mir war es wichtig, die Euregio auch niederschwellig sichtbar zu machen“, so Schneider.

„Mit Aktionen wie der Gründung des Euregio-Orchesters, der Euregio-Urlaubsaktion für bedürftige Familien und vielen weiteren öffentlichen Veranstaltungen haben wir die Bevölkerung in meinen Augen in der Breite erreicht und hoffentlich auch mehr für den Europagedanken begeistern können.“ Im Anschluss an den offiziellen Teil hielt Josef Willkommer, Mitbegründer der Firma TechDivision aus Kolbermoor, einen Impulsvortrag zum Thema „Effektiver Einsatz von KI durch Prompt-Engineering: Ein Leitfaden für Entscheider“.

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