Parktickets am Sudelfeld sorgen für Ärger

von Redaktion

Roland Ihrenberger ist sauer. Als der Rosenheimer von seiner Tour am Sudelfeld zurück zu seinem Auto kam, klemmte ein Strafzettel an seiner Windschutzscheibe. Und das, obwohl die Skisaison noch gar nicht begonnen hat. Wer dahintersteckt und was Besucher beim Parken beachten müssen.

Sudelfeld/Oberaudorf/Brannenburg – Der Rosenheimer Roland Ihrenberger hat sich seinen Tag am Sudelfeld sicher anders vorgestellt. Schon seit einigen Jahren fährt er in das Ski- und Wandergebiet, um die ein oder andere Tour vom Parkplatz Grafenherberg aus zu starten. „Ich kenne die Gegend gut und weiß daher, dass das Parken während des Liftbetriebs gebührenpflichtig ist“, sagt Ihrenberger.

Was er jedoch nicht erwartet hatte, war der Strafzettel über 45 Euro, der nach seiner Rückkehr vom Gipfel an seiner Windschutzscheibe klemmte. „Und das, obwohl der komplette Betrieb dort aktuell ruht“, meint der Rosenheimer. Demnach waren am letzten November-Wochenende des Jahres auf dem Parkplatz Grafenherberg lediglich vereinzelt Autos zu sehen. Für Ihrenberger ist damit klar. „Das ist eine Unverschämtheit und völlig unverhältnismäßig. Hier geht es nur um Abzocke.” 

Um den Ärger des Rosenheimers zu verstehen, muss man den Sinn der Parkgebühren kennen, wie Egid Stadler, Geschäftsführer der Sudelfeld Bergbahnen, auf OVB-Nachfrage betont. Seit zwei Jahren verlangt der Skiliftbetreiber als Pächter der Parkplätze eine Gebühr von 15 Euro im Winter sowie fünf Euro in der Sommersaison. Der Grund: „Wir wollen unseren Gästen die Möglichkeit geben, direkt bei uns im Skigebiet zu parken”, sagt er. Bis zu der Regelung mit den Gebühren hätten allerdings rund 30 Prozent lediglich das Auto abgestellt, ohne anschließend die Skilifte zu nutzen. „Das hat uns als Pächter einiges gekostet“, sagt Stadler.

Um das zu verhindern, übernimmt mittlerweile die Firma Parkraummanagement (PRM) die Überwachung der Flächen. Das Prinzip soll für die Besucher möglichst unkompliziert sein.

„Wer ein Liftticket löst, kann sein Kennzeichen an der Kasse angeben. Dieses wird kostenlos in unser System eingetragen und den Kontrolleuren angezeigt“, sagt Stadler. Auch diejenigen mit einem Ski-Saisonpass seien direkt eingespeichert und könnten dort jederzeit umsonst parken. „Außerdem gibt es ein Saison-Ticket alleine für das Parken für 70 Euro, das zum Beispiel Tourengeher nutzen können”, meint der Bergbahn-Betreiber. 

„Das ist mir alles vollkommen bewusst“, meint Ihrenberger, der sich nicht über die Preise beschweren möchte, sondern darüber, dass auch dann gezielt kontrolliert wird, wenn es eigentlich gar keinen ersichtlichen Grund gibt.

„Mir geht es nicht um die 45 Euro“, betont der Rosenheimer. „Sondern darum, dass ein Naherholungsgebiet zu dieser Jahreszeit zu einem unverschämten Geschäftsmodell gemacht wird.“

„Das kann ich ein Stück weit verstehen“, sagt Egid Stadler. Er habe für die von Ihrenberger beschriebene Übergangsphase zwischen Sommer- und Wintersaison auch noch keine optimale Lösung gefunden. „Die Kontrollen liegen allerdings nicht bei uns“, sagt der Bergbahn-Chef. Die PRM führt demnach vollkommen unabhängig Stichproben durch, ohne dass der Pächter einen Einfluss darauf hätte. 

Wer also mit dem Beginn der Park-Wintersaison am 1. Dezember keinen Strafzettel will, muss dementsprechend jetzt schon den Preis von 15 Euro in Kauf nehmen. Zwei Wochen später hofft der Betreiber, dass die Regel wieder so greift, wie er sich das vorstellt. „Am 14. Dezember wollen wir unser Skigebiet öffnen“, kündigt Stadler an.

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