Rückzug: Gisela Sengl von den Grünen räumt Sitz im Kreistag

von Redaktion

Fokus liegt jetzt verstärkt auf bayernweitem Engagement

Nußdorf/Chiemgau – Die Grünen im Landkreis Traunstein müssen künftig ohne ihr wohl bekanntestes Gesicht auskommen – zumindest gibt Gisela Sengl in der kommenden Woche ihren Sitz im Traunsteiner Kreistag ab. „Mir fehlt die Zeit, das Mandat auszufüllen“, so die Sondermoningerin im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. Ende Januar wurde sie Landesvorsitzende der Grünen im Freistaat: „Seitdem bin ich viel weniger im Landkreis unterwegs, das geht sich nicht mehr aus.“

Zehn Jahre war Sengl jetzt Kreistagsmitglied in Traunstein. Bei der nächsten Sitzung am kommenden Freitag (13. Dezember) übergibt die 64-jährige Biobäuerin ihr Mandat an Walter Wimmer aus Waging. „Ich bin nicht so wie eine Kaniber oder ein Ramsauer, die sich vor allem deswegen auf die Kreistagsliste setzen lassen, um der Partei Stimmen zu bringen“, so Sengl. Bekannte Politiker ganz oben auf der Liste, die man dann aber „selten bis nie“ in den Gremien sieht, sei eine „CSU-Methode“. Sie wolle ihre politischen Ämter aber nicht nur pro forma besetzen, sondern auch richtig ausfüllen. Sengl macht auch klar: Falls es im Juli zur Neuwahl des Landratspostens in Traunstein kommen sollte, steht sie nicht zur Verfügung. 2020 kandidierte Gisela Sengl noch und landete mit knapp 17 Prozent auf dem zweiten Platz. Landrat Siegfried Walch (CSU) will bei der Bundestagswahl im Februar 2025 das Direktmandat erringen. Sollte er es schaffen, stehen nächstes Jahr auch vorgezogene Landratswahlen an, voraussichtlich im Juli. Auch für den Bundestag wird Sengl nicht kandidieren. Den Platz als Landesvorsitzende der Grünen will Sengl freilich behalten. Im Herbst nächsten Jahres stehen wieder die parteiinternen Wahlen an und die Sondermoningerin kandidiert erneut. „Die Basisarbeit zu stärken, ist mein großes Ziel. Dafür bin ich seit Januar bayernweit unterwegs.“ Von 2013 bis 2023 war Gisela Sengl auch im Bayerischen Landtag. Zum Wiedereinzug ins Maximilianeum fehlten ihrer Partei bei der letzten Wahl die Stimmen.xe

Artikel 4 von 11