Rosenheim – Von „klaren Vorgaben“ und „lückenloser Überwachung“ berichtet der Rosenheimer Polizeisprecher Stefan Sonntag, wenn er auf die Mutter der beiden getöteten Kinder angesprochen wird.
Schon kurz nach den ersten Untersuchungen zu dem tragischen Ereignis waren sich die Ermittler ziemlich sicher, dass die 39-Jährige ihren Sohn und ihre Tochter im Alter von sechs und sieben Jahren umgebracht hatte. „Das hat sich mittlerweile bestätigt”, sagt Sonntag zwei Tage nach der grausamen Nacht auf OVB-Anfrage.
Inzwischen in
Justizvollzugsanstalt
Nach den ersten Ergebnissen der Obduktion und den ersten Vernehmungen erhärtete sich demnach der Verdacht gegen die Beschuldigte. Gleich nach der schrecklichen Tat habe die Mutter versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Da ein Zeuge jedoch am ersten Weihnachtsfeiertag um 3.30 Uhr die Frau schwer verletzt in ihrer Wohnung liegen sah und die Polizei alarmierte, überlebte sie.
Noch in der Nacht auf den 25. Dezember kam die Rosenheimerin in ein Krankenhaus, um dort behandelt zu werden. „In der Fachklinik wurde das Personal über die Suizidgefahr informiert und die Tatverdächtige zudem von unseren Beamten durchgehend überwacht”, sagt Sonntag. Schließlich bestand die Befürchtung, dass die 39-Jährige sich wieder etwas antut, sobald sie dazu in der Lage ist. Mittlerweile ist die Mutter laut Polizeisprecher Sonntag zumindest „körperlich wieder hergestellt“, sodass sie vom Krankenhaus in eine Justizvollzugsanstalt verlegt werden konnte. Zuvor wurde die „dringend Tatverdächtige“ dem Ermittlungsrichter wegen des Vorwurfs des zweifachen Mordes vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl.
Inwieweit die Mutter schon ausführlicher vernommen werden konnte, möchte die Polizei nicht preisgeben. „Der Fall wird jetzt Stück für Stück weiterbearbeitet“, sagt Sonntag und bittet um Geduld. Auch zwei Tage später melden sich demnach noch Bekannte der Familie, die zu dem Fall befragt werden. Zudem stünden die vollständigen Ergebnisse der Spurensicherung noch aus.
„Ich bin einfach nur fassungslos”, sagte ein Nachbar, der anonym bleiben möchte, als er von der mutmaßlichen Tat der Mutter erfuhr. Er kannte die Familie, die demnach vor rund drei Jahren in die Krainstraße zog. Die Mutter war laut des Rosenheimers alleinerziehend und hatte zu den beiden ermordeten Kindern noch einen älteren Sohn, der zur Tatzeit wohl nicht im Haus war. Das Motiv der 39-Jährigen bleibt bisher unklar. Auch bei Nachfragen zur Tatwaffe wird die Polizei nicht konkreter. „Das würde an der Sache nichts mehr ändern”, meint Sonntag.
Motiv
weiterhin unklar
Was sich allerdings abzeichnet, sind psychische Probleme der Mutter. Zumindest ermittelt die Polizei wegen „konkreten Anhaltspunkten für psychische Auffälligkeiten“, die sie bei ihr feststellten. In Untersuchungshaft soll sie daher zeitnah von Fachärzten untersucht werden.