Feldkirchen-Westerham – Dramatischer Start für eine Landwirtsfamilie in Thal bei Feldkirchen-Westerham: Am Neujahrsabend, 1. Januar, hatte ein Feuer von einer Scheune auf das Wohnhaus des landwirtschaftlichen Anwesens übergegriffen und dabei nach derzeitigen Schätzungen der Ermittler einen Schaden in einem mittleren sechsstelligen Bereich verursacht. Die gute Nachricht: Verletzt wurde niemand. Die schlechte Nachricht: Das Haus ist wohl nicht mehr zu retten.
Flammen
greifen über
Gegen 17.20 Uhr wurde am Mittwoch, 1. Januar 2025, bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd der Brand einer Scheune im Feldkirchen-Westerhamer Gemeindeteil Thal gemeldet. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Schuppen, der Teil eines landwirtschaftlichen Anwesens ist, bereits in Vollbrand. Trotz sofortiger Maßnahmen der beteiligten Feuerwehren konnte nach Angaben der Polizei nicht verhindert werden, dass das Feuer aufs benachbarte Wohnhaus übergriff. „Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich Personen in dem Wohnhaus, die sich aber in Sicherheit bringen konnten und nicht in Gefahr waren“, sagte Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, auf OVB-Anfrage. Genauere Angaben zur Anzahl und zum Alter der Bewohner machte die Polizei nicht. Im Zuge der „aufwendigen Löscharbeiten“ konnte das Feuer aber letztlich vollständig abgelöscht werden und ein weiteres Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude auf dem Anwesen verhindert werden. Personen kamen bei dem Einsatz nicht zu Schaden.
Ein Einsatz, der nach Angaben von Kreisbrandrat Richard Schrank, selbst in Thal vor Ort, zu Spitzenzeiten bis zu 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Region gefordert hatte. Bereits beim Eintreffen der Rettungskräfte seien die Fensterscheiben des Wohnhauses zerborsten gewesen. Auch Teile des Dachstuhls seinen bereits in Flammen gestanden. „Aufgrund der hohen Hitzeentwicklung und des trockenen Dachstuhls konnte sich das Feuer schnell ausbreiten“, beschreibt Schrank die Situation, die die Einsatzkräfte vorgefunden haben. Dennoch gelang es den Feuerwehren schnell, den Brand zumindest so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass er sich nicht noch auf weitere Bereiche ausbreitete. Dass das Feuer letztlich erst gegen 23.30 Uhr als gelöscht gemeldet werden konnte, habe damit zu tun gehabt, dass „relativ viele Glutnester im Dachbereich“ abgelöscht werden mussten. Das Wohnhaus sei allerdings unbewohnbar und nach Einschätzung von Schrank auch „nicht mehr reparabel“.
Nach Angaben von Christian Genge, Kommandant der Feuerwehr Höhenrain, die die Einsatzleitung innehatte, sind die Bewohner des zerstörten Wohnhauses vorläufig in der Nachbarschaft untergekommen. „Es ist für sie natürlich ein wahnsinniger Schicksalsschlag“, weiß der Kommandant, der noch während der nächtlichen Brandwache mit Kameraden unzerstörte Teile des Hab und Guts der Bewohner in Sicherheit gebracht hatte.
Bereits Donnerstagvormittag waren dann zahlreiche Feuerwehrler erneut im Einsatz, um durch ein Notdach für zusätzlichen Schutz für das restliche Mobiliar zu sorgen.
Brandursache
unklar
Für die polizeilichen Ermittler – den Fall haben mittlerweile die Brandfahnder des zuständigen Fachkommissariats 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim übernommen – steht nun die Frage nach der Brandursache im Mittelpunkt. „Bislang ist völlig unklar, wie das Feuer entstanden ist“, sagte Sonntag gegenüber dem OVB. Derzeit gäbe es weder Hinweise auf einen vorsätzlich herbeigeführten Brand noch auf etwaige Zusammenhänge mit Feuerwerkskörpern. Wer sachdienliche Hinweise zum Brand der Scheune in Thal bei Feldkirchen-Westerham geben kann, wird gebeten, sich unter Telefon 08031/ 200-0 bei der Kriminalpolizei in Rosenheim zu melden.