Pilger der Hoffnung

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

In diesem Jahr rechnet die Stadt Rom mit dem Besuch von 45 Millionen Pilgern, denn Papst Franziskus hat ein „Heiliges Jahr“ ausgerufen. Alle 25 Jahre wird dafür nach alter Tradition am Heiligabend die sogenannte „Heilige Pforte“ im Petersdom geöffnet, die den Pilgern dann ein Jahr offen steht. Zum Ende des Jahres wird die Pforte wieder geschlossen und der Schlüssel für die nächsten 25 Jahre in einer Metallkassette eingemauert. Man kann über diese Tradition denken, wie man will. Wie schnell höre ich von Kritikern die Frage, ob die Kirche denn keine anderen Probleme habe und nicht vor größeren Herausforderungen stehe. Eine Bemerkung, die ich durchaus nachvollziehen kann, und trotzdem darf jede Gemeinschaft doch auch ihre eigenen Traditionen haben! Wenn sie nur nicht allein darum kreist und den Sinn immer wieder überdenkt. Die Tür, die nur alle 25 Jahre geöffnet wird, steht für mich auch für eine Schwelle, vor der wir in jedem Lebensalter immer wieder neu stehen. Die Wallfahrt ist der Ausdruck der möglichen Neuanfänge in unserem Leben. In der Bibel gibt es im Buch der Offenbarung dazu einen wunderbaren Satz: „Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann.“

Es ist die Tür der Hoffnung und der Zuversicht, die Gott für unser Leben öffnet. Nein, ich werde in diesem Jahr vermutlich nicht nach Rom fahren, um durch die Heilige Pforte zu schreiten. Zu viele Menschen auf einem Haufen versetzen mich persönlich schnell in Panik. Vielleicht kann die „Heilige Pforte“ aber auch anregen, am Beginn des Jahres neu über die persönliche Lebensausrichtung nachzudenken. Das ganze Leben bleibt eine große und spannende Wallfahrt, auf der wir immer unterwegs sind. Genau deshalb sind wir „Pilger der Hoffnung“!

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