„Will Impulse aus der Region nach Berlin tragen“

von Redaktion

Interview Traunsteiner Landrat Siegi Walch drei Tage lang zu Gast bei der CSU-Winterklausur im Kloster Seeon

Seeon – Es hat Tradition, dass die Bundestagsfraktion zu ihrer CSU-Winterklausur im Kloster Seeon Anfang Januar auch den gastgebenden Landrat einlädt. In der Funktion war Siegi Walch auch dieses Mal wieder vertreten, könnte 2026 dann aber erstmals als Abgeordneter dabei sein, gilt er doch als legitimer Nachfolger von Peter Ramsauer. Der hatte am Rande der Tagung nur lobende Worte für Walch parat. „Siegi bringt alle Voraussetzungen für einen Abgeordneten aus der Region mit“, sagte Ramsauer, aktuell dienstältester Abgeordneter in Berlin. Die Redaktion sprach mit dem Traunsteiner Landrat.

Herr Walch, wie erleben Sie die Tage hier in Seeon?

Was ich erlebe, finde ich absolut top. Aus meiner Sicht werden hier von der CSU klare Statements nach außen gegeben. So stark, so geschlossen, so konsequent und auch so überzeugt habe ich meine Partei seit langer Zeit nicht mehr erlebt.

Das freut mich vor allem als Landrat und ehemaliger Unternehmer. Ich merke, dass vor allem die Themen, die uns wahnsinnig unter den Nägel brennen, in Seeon eine große Rolle spielen. Das gilt auch für die Wirtschaft. Arbeit muss sich wieder lohnen! Derjenige, der Leistung bringen will, soll Wertschätzung genießen. Das war mir immer sehr wichtig.

Und das Thema zieht sich durch diese gesamte Klausur hindurch, was mich als Landrat und als ehemaliger Unternehmer sehr freut. Ich hoffe, dass ich als künftiger Bundestagabgeordneter mit dazu beitragen kann, das dann auch so umsetzen zu können.

Wohnen Sie eigentlich an den drei Tagen der Klausurtagung in Seeon allen Diskussionen im Tagungsraum bei?

Ja, aber das war immer schon so. Ich habe da als gastgebender Landrat meinen festen Platz.

Wurden schon engere Kontakte mit den Berliner Abgeordneten geknüpft?

Ich bin seit elf Jahren Mitglied im Parteivorstand, daher kenne ich alle, die hier sind. Wir haben ein gutes Verhältnis untereinander. Ich finde es auch wirklich toll, dass mich die Bundestagsfraktion immer nach Seeon eingeladen hat. Es gibt da keine Barriere, ganz im Gegenteil! Es findet hier ein enger Austausch zwischen den Ebenen statt, also von der kommunalen bis zur Bundes- und Europa-Ebene. Das funktioniert bestens. Ich finde das sehr positiv, weil wir immer das Gefühl haben, dass wir gehört werden.

Wie fiebern Sie den Bundestagswahlen entgegen? Lange ist nicht mehr hin.

Das ist wie bei allen Wahlen. Jede Einzelne ist immer spannend. Das gilt jetzt auch für den 23. Februar. Für mich geht es vor allem darum, dass viel Idealismus und Überzeugung dahintersteckt. Persönlich fällt es mir gar nicht so leicht, dafür zu kandidieren und meinen bisherigen Job als Landrat dafür aufzugeben. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir einen Politikwechsel brauchen. Wir müssen Migration regeln und steuern und vor allem drastisch reduzieren. Und im Bereich der Wirtschaftspolitik müssen wir endlich einen Umschwung herbeiführen, weil Deutschland ansonsten in Gefahr ist.

Das heißt, dass es uns direkt gerade hier im ländlichen Raum trifft. Deshalb fiebere ich den Wahlen auch sehr positiv entgegen. Und ich hoffe, dass wir wirklich einen Wechsel in der Politik in Deutschland vollziehen können.

Haben Sie sich mit Peter Ramsauer schon ausgetauscht, was auf Sie in Berlin zukommt?

Natürlich, wir sind schon immer in sehr engem Kontakt. Das war auch als Landrat so. Was aber in Berlin auf mich zukommen könnte, wenn mir der Wähler den Auftrag gibt, kann ich mir trotzdem nicht wirklich vorstellen. Mehr befasse ich mich jetzt mit den Inhalten. Ich möchte unsere Heimat, die beiden Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein, in Berlin vertreten. Um unsere Inhalte kämpfe ich bereits jetzt! Dafür trete ich an.

Heute wird es zum Abschluss noch einmal spannend, wenn Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz auftritt.

Ja, darauf freue ich mich schon ganz besonders. Er ist der Mann, der für den Aufbruch steht und hoffentlich neuer Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird.

Interview: Karlheinz Kas

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