Rosenheim – Es gibt kaum einen Tag, an dem Jennifer Fischbacher nicht an ihren Großonkel Siegfried denkt. „Ich habe viele Bilder von ihm in meinem Haus. Somit ist er in meinem Zuhause sehr präsent“, sagt die Großnichte. Vier Jahre ist es mittlerweile schon her, seit Siegfried Fischbacher gestorben ist. Am 13. Januar 2021 erlag er seinem Krebsleiden – wenige Monate, nachdem sein langjähriger Partner Roy Horn an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben war.
Langfristige
Erinnerung soll
noch kommen
Bereits kurze Zeit nach seinem Tod tüftelte man in der Stadtverwaltung bereits an Ideen, wie man an den bekannten Rosenheimer Magier erinnern könnte. So entstand – unter Federführung von Erika Körner-Metz, Jennifer Fischbacher und dem Historischen Verein – unter anderem die Ausstellung „Rosenheimer S&R Memoriam“, die 2021 im Stucksaal des Ballhauses gezeigt wurde. Vier Wochen lang konnten rund 2000 Besucher in das Leben von Siegfried und Roy eintauchen.
Neben der temporären Ausstellung sollte zudem eine Form des längerfristigen Gedenkens entstehen. Über die Benennung einer Straße oder eines Platzes wurde nachgedacht, aber auch über eine Skulptur auf dem Max-Josefs-Platz. Vorstellbar war zu diesem Zeitpunkt auch eine Großkatze zum Klettern im Mangfallpark oder aber den Schriftzug „Sarmoti“ aufzustellen – als große Buchstaben, teils bepflanzt, teils als Kletter- oder Rutschmöglichkeit.
Kurzzeitig war die Rede davon, dass im Hohenzollernpark ein Spielplatz mit interaktiven Tigern und Löwen entstehen soll. Doch auch diese Idee scheint mittlerweile wieder vom Tisch. Im Hintergrund aber laufen die Arbeiten weiterhin auf Hochtouren. „Das Kulturamt der Stadt steht im fortlaufenden Austausch mit der Familie und dem Freundeskreis“, sagt Wolfgang Hauck, Leiter des Kulturamts, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Man habe bereits einige konzeptionelle Ideen gemeinsam durchdacht, wie das Gedenken an Siegfried und Roy in die Jetztzeit transformiert werden könnte. „Wir wollen als Stadt die Familie und den Freundeskreis somit unterstützen, ein nachhaltiges Gedenken zu schaffen, das die Werte vermittelt, für die Siegfried und Roy gestanden haben“, ergänzt Hauck. Es gehe nicht nur um die Dinge, die die beiden Magier vermitteln wollten, sondern auch darum, was ihnen wichtig war und worauf sie immer wieder aufmerksam gemacht haben. „Es geht uns ums Erinnern, Gedenken und Erleben“, fügt der Kulturamts-Leiter hinzu.
Anna Heise