Ein Un-Sinn und ein Un-Glück!

von Redaktion

Sepp Hofer (FW)

Denke ich an den Brenner-Nordzulauf, denke ich an Un-Sinn und an Un-Glück!

Dass ein wesentlicher Teil unserer täglichen Bedarfsartikel über die Schiene transportiert gehört, ist nichts Neues. Dafür den Brennerbasistunnel zu bauen, war notwendig. Es ist ein großer Unterschied, ob drei Lokomotiven einen 500 Meter langen Zug über den Brenner bringen oder ob eine Lokomotive einen 750 Meter langen Zug durch den Brennerbasistunnel fährt.

Allerdings braucht es dafür in unserem Landkreis kein drittes und viertes Gleis. Das Bestandsgleis, ausgebaut auf Neubaustandard, reicht völlig aus. Heute schon fahren mehr als 180 Züge pro Tag auf der Bestandsstrecke, beim Ausbau der Bestandsstrecke kann mehr als das Doppelte an Zügen die Strecke befahren. Warum also sinnlos unsere Landschaft zerstören?

Mit dem nicht sinnlos verprassten Geld könnte man gut das gesamte oberbayerische marode Schienennetz ertüchtigen, zum Beispiel die Strecke München-Mühldorf-Freilassing zweispurig ausbauen, so wie es schon seit Jahrzehnten geplant ist. Der eingangs angesprochene Un-Sinn besteht also darin, dass die völlig ausreichende Bestandsstrecke im Plan der Bahn nicht einmal eine Rolle spielt.

Im Kreistag des Landkreises Rosenheim war unser Freie-Wähler-Antrag, die Kernforderungen dahingehend zu ergänzen, dass man den Ausbau der Bestandsstrecke prüfen möge und dass man das ganze Projekt unter der CO2-Belastung betrachten möge. Dies wurde nicht erhört. Somit sind die Kernforderungen, die nach Berlin zur Anhörung eingereicht wurden, nach unserem Erachten nur ein Alibi-Papier, weil nicht vollständig!

Bis heute gibt es keinen Bedarfsnachweis, der wird nach heutigem Wissensstand auch nicht mehr erbracht werden können.

Das angesprochene Un-Glück läge in einer Baustelle von kolossalem Ausmaß. Geschätzt 20 Jahre wäre unser Landkreis eine Großbaustelle mit täglich hunderten von Fahrzeugen. Aus allen Himmelsrichtungen käme der Lieferverkehr.

Unsere schöne Heimat, unser Tourismus und unsere natürlichen Lebensgrundlagen würden unwiederbringlich zerstört. Wollen wir uns das antun?

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