Exportweltmeister zu sein, ist zweischneidig. Deutschland wird so auch weltwirtschaftlich sehr krisenanfällig. Viel mehr zu exportieren als zu importieren, zeigt vor allem eins: Unsere Binnennachfrage ist zu gering, weil die Löhne zu niedrig sind. Viele Unternehmen übersehen, dass höhere Löhne zwar kurzfristig höhere Kosten bedeuten, aber langfristig mehr Kaufkraft schaffen – und damit höhere Umsätze für alle. Niedrige Löhne dagegen ziehen uns als Wirtschaft den Boden unter den Füßen weg: weniger Nachfrage, weniger Wachstum, weniger Zukunft.
Ein weiterer Schlüssel liegt in den Energiepreisen. Solarstrom ist heute mit Abstand die günstigste Art, Strom zu produzieren. Deshalb müssen wir jetzt so viel wie möglich in den Ausbau investieren – schnell und entschlossen. Der Netzausbau und Batterie-Standorte bringen uns auf den Weg zu einem Land, das in naher Zukunft Strompreise hat, die deutlich unter denen fossiler Energieträger liegen.
Günstige und planbare Energiekosten sind nicht nur ein Standortvorteil für Firmen, sondern auch eine Entlastung für Verbraucher. Damit Deutschland langfristig wettbewerbsfähig bleibt, setzen wir auf gezielte Maßnahmen wie den Made-in-Germany-Bonus. Er fördert jede Betriebs- und Unternehmensinvestition in Maschinen und Geräte, indem zehn Prozent der Anschaffungssumme direkt und unkompliziert über eine Steuererstattung zurückerstattet werden.
Damit reduzieren wir Bürokratie und geben Unternehmen einen echten Anreiz, in klimafreundliche Technologien und Produktionsmittel zu investieren. Ergänzend dazu mobilisiert der Investitionsfonds 100 Milliarden Euro, um zentrale Zukunftsprojekte wie erneuerbare Energien, digitale Netze und Infrastruktur zu finanzieren.
Doch die Wahrheit ist: Die Schuldenbremse wird immer mehr zur Zukunftsbremse. Notwendige Investitionen in Straßen, Schienen, digitale Netze und erneuerbare Energien dürfen wir nicht länger blockieren, weil wir uns selbst Fesseln anlegen. Eine Reform der Schuldenregel ist entscheidend, um die Infrastruktur voranzubringen und den Investitionsstau zu lösen.
Deutschland braucht eine Wirtschaftspolitik, die nicht nur die Krisen der Gegenwart überwindet, sondern auch die Chancen der Zukunft nutzt. Mit klugen Investitionen, fairen Löhnen und günstigen Energiepreisen machen wir unser Land fit für morgen – und sichern die Arbeitsplätze von heute.