Inflation ist ein komplexes Thema, das sich nicht mal eben schnell lösen lässt. Hier spielen geopolitische Zusammenhänge wie die Angriffe der Huthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer und daraus resultierende Probleme in den Lieferketten genauso eine Rolle wie die lokale Verhinderungspolitik von Infrastrukturprojekten in Bayern oder schlechte Ernten durch Starkregen oder Dürren als Folgen des Klimawandels.
Ein großer Inflationstreiber in den letzten zwei Jahren waren die Energiepreise. Durch unsere hohe Abhängigkeit von russischem Öl und Gas stiegen die Preise enorm, als die Importe mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine fehlten. Da bei der Stromerzeugung immer das teuerste Kraftwerk, das laufen muss, den Preis bestimmt (Merit-Order-Effekt), zogen die Gaskraftwerke auch den Strompreis kräftig nach oben.
Dazu kommt, dass besonders Bayern den Ausbau der Stromnetze und der erneuerbaren Energien abseits von Solaranlagen schon seit Jahren verzögert oder blockiert. Das führt dazu, dass in Bayern teure Gaskraftwerke laufen, selbst dann, wenn es in Deutschland gerade ausreichend spottbilligen Strom aus zum Beispiel Windkraft gäbe. Dieser kann aber mit den vorhandenen Stromnetzen nicht ausreichend hierher übertragen werden und die Gaskraftwerke müssen einspringen (Redispatch). Die Netzentgelte und damit die Strompreise steigen.
Durch den Ausbau der Stromnetze, mehr Windkraftanlagen in Bayern, den Einsatz von Geothermie zur Strom- und Wärmeversorgung hier im Landkreis Rosenheim und mehr Stromspeicher im kleinen und großen Maßstab lassen sich folglich die Preise senken. Durch den Umstieg auf Wärmepumpen, Fernwärme oder Hackschnitzelheizungen verringern wir nicht nur den Öl- und Gasbedarf, was ebenfalls die Preise senkt, sondern können unsere Häuser auch klimafreundlich beheizen. Niedrigere Energiepreise kommen auch den heimischen Unternehmen zugute. Ergänzen wir das mit einem nachhaltigen Abbau der Bürokratie, können wir den Knoten in der Wirtschaft lösen und die Konjunktur ankurbeln.