Problem seit den 90ern bekannt

von Redaktion

Reka Molnar (SPD)

Dass ein umlagefinanziertes System unter Druck gerät, wenn die Bevölkerung älter wird, ist simple Mathematik – und seit den 90er-Jahren bekannt. Dennoch wurde viel zu lange gezögert, notwendige Reformen anzugehen. Die Krankenhausreform ist in diesem Kontext ein guter Anfang, weil sie die Qualität der Versorgung in den Mittelpunkt stellt. Wenige Krankenhäuser, die dafür besser ausgestattet und spezialisiert sind, können eine hohe Versorgungsqualität sicherstellen. Doch diese Reform muss man konsequent und sozial ausgewogen weiterentwickeln.

Priorität ist, die finanzielle Stabilität des Gesundheitssystems zu gewährleisten. Weder dürfen Beiträge massiv steigen, noch dürfen Einschnitte bei Leistungen erfolgen. Deshalb braucht es eine klare Unterstützung des Staates, um die gesetzlichen Kassen zu entlasten und Krankenhäuser finanziell abzusichern.

Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass Pflege und Gesundheitsversorgung wieder attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Denn die besten Reformen nützen nichts, wenn das Personal fehlt. Dazu gehören eine faire Entlohnung, weniger Bürokratie und mehr Zeit für die eigentliche Versorgung der Patient:innen.

Auch die Digitalisierung muss endlich zum Vorteil der Versicherten und Beschäftigten genutzt werden: mit einer digitalen Infrastruktur, die den Datenaustausch erleichtert und Verwaltungsaufwände reduziert, ohne den Datenschutz zu vernachlässigen.

Eine weitere Maßnahme ist die stärkere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. Die Gesundheitsversorgung der Zukunft muss effizienter organisiert werden – vor allem in strukturschwachen Regionen. Hier können Gesundheitszentren und regionale Kooperationen einen wichtigen Beitrag leisten.

Unser Ziel bleibt klar: ein solidarisches Gesundheitssystem, das allen zugutekommt. Der Staat muss dafür sorgen, dass die Finanzierung gerecht gestaltet ist und die Lasten nicht einseitig auf Beschäftigte und Versicherte abgewälzt werden. Nur so bewahren wir das, wofür Deutschland jahrzehntelang bewundert wurde: eine Gesundheitsversorgung, die den Menschen dient und niemanden zurücklässt.

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