Der mittlerweile verstorbene, frühere Bischof von Innsbruck Reinhold Stecher hat einmal von einer Notsituation seiner Wandergruppe im Hochgebirge erzählt. Um die Bergung eines Verletzten zu ermöglichen, musste eine geeignete Stelle zur Landung des Rettungshubschraubers gefunden werden. Für den Landeplatz wurden die größeren Steine weggeräumt und mit kleineren ein Kreuz ausgelegt, das für die nahende Rettung weithin sichtbar war. Mir leuchtet ein, dass das ein ziemlich treffendes Bild für unser Leben ist. Die großen Steine sind die Hindernisse, mit denen wir irgendwie zurechtkommen müssen. Wir können sie aber zumindest ein wenig zur Seite räumen, um einen freien Platz zu schaffen. Selbst wenn das oft harte Arbeit ist, viele Mühen kostet und man dafür die Mithilfe anderer Menschen braucht, die einem zur Seite stehen. Das ausgelegte Kreuz, damit die Rettung anfliegen kann, steht für das große Pluszeichen der Erlösung. Es verbindet uns mit den Wurzeln und Quellen, die uns in diesem Leben feststehen lassen. Der Landeplatz im Herzen ist nun angelegt und markiert. „Gott wohnt immer da, wo man ihn einlässt“, sagt der jüdische Philosoph Martin Buber und das gilt für vieles in unserem Leben. Nicht alles haben wir in unserer Hand. Das Glück, der Erfolg und die Liebe brauchen aber einen „Landeplatz“, damit sie anfliegen können. Ohne diesen positiven inneren Ort sind all die vierblättrigen Kleeblätter, Glücksschweine, Kaminkehrer und sonstigen Glücksbringer, die zum Beginn des Jahres verschenkt wurden, doch völlig umsonst. Wem wir dann in unserem Leben und in unserem Herzen einen Platz einräumen, liegt dabei immer in der Freiheit unserer eigenen Entscheidung.