Rätselraten um Brandursache

von Redaktion

Nach dem Großeinsatz in Kiefersfelden am Dienstag, bei dem ein Einkaufsmarkt vollständig ausbrannte, sind immer noch viele Fragen offen. Vor allem, ob eine Explosion für den Ausbruch des Feuers verantwortlich war. Was die Polizei dazu sagt und was die Feuerwehr vor Probleme stellte.

Kiefersfelden – Viel ist nicht mehr übrig vom Ein-Euro-Laden im Kiefersfeldener Gewerbepark. Nach dem Vollbrand sind nur noch Überreste vom Sortiment zu erkennen. Die Frage, die Polizei und Feuerwehr nun beschäftigt: Was hat so eine heftige Explosion ausgelöst? 

„Ganz ehrlich, ich verstehe es auch nicht ganz“, sagt Kilian Hager, Kommandant der Feuerwehr Kiefersfelden, wenn er auf die Ursache des heftigen Brandes angesprochen wird. Als er mit rund 70 Helfern am Dienstagabend im Gewerbepark der Gemeinde eintraf, qualmte schon dichter Rauch aus dem Geschäft der Firma „Tedi“. Obwohl es nur rund viereinhalb Minuten dauerte, bis die Helfer das Haus erreichten, war bereits klar, dass kaum noch etwas zu retten sein wird. 

Zwei Personen
retteten sich

Glücklicherweise war der Laden bis auf zwei Personen komplett leer, wie die Polizei auf OVB-Nachfrage mitteilte. Beide konnten sich alleine nach draußen retten. Ein Feuerwehrmann erlitt eine leichte Rauchvergiftung. „Ansonsten ist nichts Schlimmeres passiert“, bestätigt Hager. 

Doch um der „enormen Hitze“ beizukommen, mussten die Helfer einiges investieren. „Wir haben den Raum mit Wasser geflutet, um überhaupt zu den Flammen vordringen zu können“, berichtet der Kommandant. Zu dicht sei der Qualm gewesen, der wohl größtenteils von der schmelzenden Plastikware ausging. 

Was zu so einem enormen Ausbruch führen konnte, ist bisher unklar. Laut einem Mitarbeiter eines nahegelegenen Supermarktes gab es einen lauten Knall. „Der Rauch aus dem Tedi war brutal“, berichtet er. Er sei durch das laute Geräusch aufgeschreckt worden. „Ich habe dann geschaut, ob ich helfen kann, konnte aber zu wenig erkennen“, meint der Kiefersfeldener. Daher habe er sich dem Feuer nicht weiter genähert, sondern sich um den eigenen Supermarkt gekümmert. „Denn der Rauch war so schlimm, dass auch wir einiges davon abbekommen haben“, sagt der Mitarbeiter, der sichtlich noch unter dem Eindruck des Vorabends steht.

Feuer breitete sich
in Windeseile aus

Das Feuer breitete sich in Windeseile aus. „Das Blech des Tores an der Anlieferungszone war nach außen gewölbt, als ob es eine Explosion im Inneren gegeben hat“, beschreibt Kommandant Hager. Das Ausmaß des Feuers sei enorm gewesen. Wie das in so einem Ausmaß passieren kann, ist selbst dem erfahrenen Kommandanten „ein Rätsel“. 

Die Polizei hält sich mit ersten Vermutungen bedeckt. Demnach übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die Ermittlungen noch am selben Abend. Fortgeführt werden die weiteren Untersuchungen nun von den Brandfahndern des Fachkommissariats 1 der Kripo Rosenheim. Die Ursache des Brandes ist laut Polizei noch nicht bekannt.

Am Tag nach dem Brand ist der Ein-Euro-Laden ein einziger Trümmerhaufen. Das zeigt ein Besuch der Filiale am Mittwochmorgen. Die Scheiben sind zerschlagen, sämtliche Artikel liegen verbrannt im oder vor dem Geschäft. Auf andere Gebäude hat sich das Feuer jedoch nicht ausgebreitet. Der Schaden wird auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt.

Keine neuen
Brandherde

Für die Feuerwehren war der Einsatz nach rund drei Stunden gegen 20.30 Uhr am Dienstag abgeschlossen, die Flammen waren zu diesem Zeitpunkt vollständig gelöscht. Die Kontrollen um drei und fünf Uhr morgens zeigten keine neuen Brandherde. „Für uns ist alles erledigt“, sagte Hager nach einer denkbar kurzen Nacht.   

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