Flüchtlinge zweimal über Grenze geschmuggelt

von Redaktion

Bundespolizei fasst Schleuser

Kiefersfelden/Rosenheim – Die Bundespolizei hat am Sonntag einen mutmaßlichen syrischen Schleuser im Regionalzug zwischen Kufstein und Rosenheim festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, eine Libanesin sowie vier syrische Staatsangehörige wiederholt ins Land gebracht zu haben. Nur einen Tag zuvor hatten Bundespolizisten dieselbe sechsköpfige Reisegruppe schon einmal ohne Papiere in einem Reisebus aus Italien nahe Kiefersfelden in Gewahrsam genommen und nach Österreich zurückgewiesen.

Beamte hatten den 47-jährigen Syrer, der mit einem erwachsenen und zwei jugendlichen Landsleuten, einer Libanesin sowie einem syrischen Kind in einem Bus mit italienischer Zulassung unterwegs war, am Samstagabend auf der A93 kontrolliert.

Über Visa oder sonstige Aufenthaltserlaubnisse verfügte keine der sechs Personen. Die Gruppe erklärte, mithilfe einer Schleuserorganisation vor Monaten über den Libanon nach Libyen und von dort über das Mittelmeer bis nach Italien gekommen zu sein. Anschließend seien sie mit einem Bus weitergefahren. Für die etappenweise durchgeführte Tour hätten Schlepper einen mittleren fünfstelligen Betrag verlangt. Die bereits in Italien registrierten Personen wurden jeweils wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise festgenommen. Der 47-Jährige, der die Busfahrkarten besorgt hatte, erhielt zudem eine Strafanzeige wegen Einschleusens von Ausländern. Die Gruppe wurde nach Österreich zurückgewiesen.

Trotzdem versuchte die Gruppe ihr Glück erneut: Wenig später setzten sich die sechs in Kufstein in einen Regionalzug nach Rosenheim – und wurden prompt erneut kontrolliert. Erneut wurden sie wegen ihrer illegalen Einreiseversuche und – da sie auch über keine Fahrkarten verfügten – wegen Leistungserschleichung angezeigt.

Den 47-jährigen Syrer, der die Gruppe abermals anführte, beschuldigte die Bundespolizei ein zweites Mal des Einschleusens von Ausländern. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die sechs Migranten wieder von Rosenheim aus nach Österreich zurückgewiesen.

Insgesamt griff die Rosenheimer Bundespolizei am Wochenende im Rahmen der Grenzkontrollen rund 40 Personen ohne die erforderlichen Einreisepapiere auf.

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