Rott/Griesstätt/Ramerberg – „Gerne haben wir, Pfarrer Bruno Bibinger und ich, in den vergangenen eineinhalb Jahren nach dem Weggang von Pfarrer Klaus Vogl im Pfarrverband Rott mit den Pfarreien Rott, Griesstätt und Ramerberg ausgeholfen, auch wenn es durchaus eine Herausforderung war“, so Pfarrvikar Georg Böckl-Bichler aus Wasserburg im Pfarrbrief des Pfarrverbandes. Die Freude war groß bei vielen Angehörigen der drei Pfarreien, als bekannt wurde, dass Pfarrvikar Andreas Kolb vom Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau in den Pfarrverband Rott-Griesstätt-Ramerberg kommen wird.
Freude über
Entscheidung
Beim feierlichen Gottesdienst an Mariä Lichtmess in der Rotter Pfarrkirche wurde Andreas Kolb als neuer Pfarrer und Leiter des Pfarrverbandes von Dekan Thomas Schlichting in sein neues Amt eingeführt. In einem symbolischen Akt übergab ihm der Dekan den Schlüssel für die Pfarrkirche zu Beginn der vom Pfarrverbandschor feierlich gestalteten Messfeier. Einen sehr festlichen Rahmen bildeten dabei die vielen Fahnenabordnungen der Vereine aus den Pfarreien Rott, Griesstätt und Ramerberg sowie die vielen Gottesdienstbesucher. Viele von ihnen nutzten beim anschließenden Stehempfang die Gelegenheit, den neuen Pfarrer persönlich zu begrüßen und mit ihm einige Worte zu sprechen. Deutlich wurde dabei die Freude über die Wiederbesetzung des Pfarrverbandes mit einem eigenen Pfarrer, nachdem Dekan Klaus Vogl im August 2023 nach Mühldorf am Inn versetzt wurde.
Auch Pfarrer Andreas Kolb hat eine Verbindung nach Mühldorf, denn dort wurde er geboren. Er wuchs mit seinen drei Geschwistern in einem gut katholischen Elternhaus, die Mutter war Erzieherin, der Vater Mesner, auf. In seiner Heimat-Pfarrkirche empfing er die erste heilige Kommunion. Da er schon damals vom kirchlichen Leben fasziniert war, begann er den Dienst als Ministrant in der Pfarrei Sankt Nikolaus. Die Gemeinschaft der Ministranten und die Liturgie im Gottesdienst bereiteten ihm, dem heutigen 31-Jährigen, schon als Kind große Freude. Bereits vor dem Abitur war der Wunsch, einmal Priester zu werden, bei ihm präsent. Vorstellen konnte er sich ebenso gut ein Studium der Elektrotechnik oder des Fahrzeugbaus. Dann überwog bei ihm aber doch der Wunsch, Priester zu werden. So entschied er sich nach dem Schulbesuch für ein Praktikum in seiner Mühldorfer Heimatpfarrei.
Nach diesem Praktikum trat er in das Priesterseminar Sankt Johannes der Täufer in München ein. Ein erstes Jahr der Vorbereitung auf das Theologiestudium verbrachte Pfarrer Kolb in Passau. Anschließend studierte er fünf Jahre Theologie in München und Freiburg. Immer sicherer wurde für ihn während dieses Studiums, dass der Weg, Priester zu werden, für ihn der richtige ist. Im Pfarrverband Obing durfte er nach der doch eher theoretischen Ausbildung während des Studiums in einem zweijährigen Pastoralkurs viele praktische Erfahrungen sammeln und in der Seelsorge mitarbeiten. Diese Zeit, wie er jetzt sagt, habe ihn sehr erfüllt und er durfte dabei vieles lernen.
Während der Corona-Pandemie 2020 wurde er im Münchener Liebfrauendom von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx mit einem Mitbruder zum Priester geweiht. Für die Priesterweihe und auch für die Primiz bedeutete es damals, Masken zu tragen, nur wenige Personen durften teilnehmen und Abstände mussten eingehalten werden. Für den Neupriester hieß es, dass er seine Primiz nicht mit einem großen Kreis von Gläubigen in seiner Heimatpfarrei feiern kann. Als großer Bergfreund entschied er sich, sein erstes heiliges Messopfer mit 50 Angehörigen und Bekannten an der Kapelle bei der Steinlingalm direkt unterhalb des Kampenwandgipfels zu feiern. Der Herrgott schenkte dazu traumhaftes Wetter, wodurch der Tag für ihn eine wunderbare Erfahrung wurde. Als Kaplan kam Andreas Kolb im September 2020 in den Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau. Dort konnte er viele Bekanntschaften schließen und die Nähe zu seinen geliebten Bergen, genauso wie die Seelsorge, genießen. Sein Weggang aus dem dortigen Pfarrverband wurde von vielen bedauert. Pfarrer Andreas Kolb freut sich, im Pfarrverband Rott-Griesstätt-Ramerberg wirken zu dürfen und gemeinsam mit den Angehörigen der Pfarreien den Glauben leben zu dürfen. Ihm ist auch bewusst, dass sein Einsatz nicht nur bei der Gestaltung von kirchlichen Festen gefordert wird, sondern auch bei der Abwicklung von Baumaßnahmen, wie dem Pfarrheimbau in Rott, der Renovierung der Ramerberger Kirche und bei notwendigen Arbeiten in der ehemaligen Klosterkirche in Altenhohenau.
Bergtouren
und Skifahren
Zum Ausgleich zu seinen vielen Aufgaben will Pfarrer Andreas Kolb sich sportlich betätigen, wobei er mit dem Radl unterwegs sein wird, Bergtouren unternehmen oder im Winter beim Skifahren einen Ausgleich finden wird.