Rosenheim – Im Mittelpunkt der Abschlussfeier der Winterprüfung am Beruflichen Schulzentrum Rosenheim standen 87 Schüler aus zehn Ausbildungsberufen, die erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Mit 57 Absolventen kommt ein Großteil der Abschlussschüler aus dem Bereich der Fachrichtung Elektro, davon 33 aus dem Handwerk und 24 aus IHK-Berufen. 24 Absolventen erreichten eine Abschlussnote zwischen 1,0 und 1,5 und erhielten aus den Händen von Landrat Otto Lederer und Schulleiter Stefan Schellenberger jeweils den Staatspreis der Regierung von Oberbayern.
Nicht nur
Fachliches
Begonnen hat die Feier mit einer von Oberstudiendirektor Schellenberger angeregten Gedenkminute anlässlich des Anschlags, der einen Tag vor der Feier in München stattgefunden hatte. Stellvertretender Schulleiter Claus Schemm übernahm die Begrüßung der Absolventen sowie deren Eltern, Freunde und Ausbilder, die am Festakt teilnahmen und führte durchs Programm. Als Ehrengäste wurden Landrat Otto Lederer, Kreishandwerksmeister Rudolf Schiller und Innungsobermeister der Elektroinnung, Lorenz Zunhammer, begrüßt.
Landrat Lederer zitierte in seinem Grußwort den Lehrer und Dichter Ernst Ferstl: „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit.“ Die Absolventen dürften am Ende ihrer Schulzeit stolz auf das Erreichte sein. „Ihr Erfolg ist kein Geschenk – Sie haben ihn sich durch harte Arbeit und beständiges Lernen verdient“, so Lederer. Den Schülern sei nicht nur fachliches Wissen vermittelt worden, sie hätten gelernt, im Team zu arbeiten, kreative Lösungen zu finden und auch unter Druck Qualität zu liefern. „Diese Kompetenzen werden Sie in Ihrer beruflichen Zukunft immer wieder unter Beweis stellen können – zum Nutzen Ihrer Arbeitgeber, Ihrer Kollegen und nicht zuletzt Ihrer Kunden.“ Dank gelte den Wegbegleitern der erfolgreichen Absolventen: den engagierten Lehrkräften, den Familien und Freunden, die zum Erfolg unterstützend und motivierend beigetragen haben. Auch den Ausbildungsbetrieben, die trotz wirtschaftlicher Herausforderungen in die Zukunft junger Menschen investieren, sei zu danken. „Denn sie leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Region. Als Landkreis werden wir duale Ausbildung weiterhin nach Kräften fördern und unsere Berufsschulen zukunftsfähig gestalten“, sagte Lederer.
Rudolf Schiller stellte neben der fachlichen Kompetenz und Wissen die menschliche Bildung, die charakterliche Entwicklung und das Erwachsenwerden in den Fokus seiner Betrachtung. „Nutzt das erworbene Fundament in all euren Lebensbereichen und ihr werdet weiter positive Schritte nach vorne gehen“, so der Kreishandwerksmeister.
Oberstudiendirektor Schellenberger verglich die von ihm geleitete Schule mit einem Dorf. „Wir haben Spezialisten aus der Holzabteilung, der Elektronik, der Backstube und Küche, aus dem Ladengeschäft und der Körperpflege. Als Schulleiter einer so vielfältigen Schule fühle ich mich wie ein Chief Executive Officer eines mittelständischen Unternehmens, mit 100 hervorragenden Mitarbeitern, wirkend aus verschiedenen Abteilungen.“ Der Schulleiter nahm mit einer Geschichte Bezug auf Fehler, die im Arbeitsleben durchaus passieren dürften. Selbst die wichtige Erfindung des Penicillins gegen Infektionserkrankungen konnte erst aufgrund einer vermeintlichen Unachtsamkeit des schottischen Bakteriologen Alexander Fleming gemacht werden. Neben den Zeugnissen als Anerkennung für die zurückliegenden Mühen seien die wahren Erfolge die Geschichten, „die wir in unserem Kopf und in unseren Herzen tragen. Sie haben Momente und Geschichten aus Ihrer Ausbildungszeit, an die Sie sich noch in Jahrzehnten erinnern. Vor allem diese Geschichten zählen“, sagte Schellenberger zu den Absolventen.
Polkas
zum Finale
Dank richtete der Schulleiter an die drei Musikantinnen des Fachbereichs Hauswirtschaft, Magdalena Impler, Regina Seebacher (jeweils Gitarre) und Regina Unker (Zither) für die musikalische Untermalung der Feier: „Musik hat einen ganz besonderen Platz in solchen Momenten. Sie bringt uns zusammen und erinnert uns daran, dass der Weg genauso wichtig ist wie das Ziel.“ Die drei Schülerinnen aus dem Berufsgrundschuljahr gaben mit boarischen Walzern und Polkas der Feier den passenden Rahmen.