Rosenheim/Landkreis – Am vergangenen Wochenende erlitten mehrere Skifahrer aus Oberbayern in den Bayerischen und Tiroler Alpen schwere Skiunfälle, einer davon endete tödlich.
Am Samstagmorgen verstarb ein 62-jähriger Skifahrer aus dem Landkreis Rosenheim. Der Mann kam aus bisher unbekannter Ursache von der Skipiste des sogenannten Stockhanges im Skigebiet Spitzingsee ab und stürzte in den angrenzenden Waldbereich. Hierbei zog sich der Skifahrer schwere Verletzungen zu und verstarb, trotz der sofort eingeleiteten Hilfe durch Ersthelfer und die Bergwachten Schliersee und München, noch am Unfallort.
Die Unfallaufnahme sowie die weiteren Ermittlungen zur Unfallursache übernehmen zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe der Grenzpolizeiinspektion Raubling.
Ebenfalls am vergangenen Samstag unternahm eine Gruppe, bestehend aus einem 31-jährigen, einem 30-jährigen und einem 58-jährigen Deutschen (alle aus dem Landkreis Rosenheim), eine Skitour in Richtung Napfspitze in den Zillertaler Alpen (Gemeindegebiet von Brandberg).
Im letzten Drittel der Tour entschieden sich die Alpinisten nach Angaben der Polizeiinspektion Zell am Ziller, über eine rund 35 bis 40 Grad steile Rinne in Richtung „Auf der Flere“ aufzusteigen. Vorerst konnten sie noch mit den Skiern in Spitzkehrentechnik aufsteigen, als das Gelände jedoch steiler wurde, entschlossen sie sich, zu Fuß weiter aufzusteigen.
Plötzlich löste sich gegen 10 Uhr oberhalb der Gruppe auf einer Höhe von 2300 Metern ein kleines Schneebrett. Der 31-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt als Erster in der Gruppe aufstieg, wurde von dem Schneebrett circa 150 Höhenmeter bis in den Talboden mitgerissen.
Die beiden anderen Personen wurden von dem Schneebrett nicht erfasst. Da sie ihren Kameraden von ihrem Standort nicht sehen konnten und keinen Handyempfang hatten, mussten sie die Rinne wieder hinabsteigen, um den Notruf abzusetzen und dem Verunfallten Erste Hilfe zu leisten. Der Mann wurde von der Lawine nicht verschüttet, erlitt jedoch schwere Verletzungen im Bereich des Oberschenkels und des Kopfes. Der Verletzte wurde vom Notarzthubschrauber „Marin 7“ mittels Tau geborgen und nach notärztlicher Versorgung in die Universitätsklinik nach Innsbruck verbracht. Die beiden unverletzten Alpinisten wurden vom Polizeihubschrauber „Libelle“ von der Unfallstelle ins Tal geflogen. Zum Unfallzeitpunkt herrschte auf der fünfstufigen Lawinenwarnstufe Warnstufe 1. Im Einsatz standen die Bergrettung Mayrhofen, die Crews des Notarzthubschraubers „Martin 7“ und des Polizeihubschraubers „Libelle“ sowie zwei Alpinpolizisten.