Grassau – Die beiden jungen Männer aus dem Landkreis Rosenheim waren damit beschäftigt, einen Balkon im ersten Stock abzutragen. Dabei fielen Teile des Balkons herab, und „die beiden gerieten unter die hinuntergestürzte Betonplatte“, wie die Polizei in einer ersten Mitteilung schrieb.
Auch Radlader
im Einsatz
Der kurz darauf Verstorbene lag demnach wohl komplett unter den Betonteilen, der Verletzte konnte sich teilweise selbst befreien.
Zusammen mit Ersthelfern von einer Baustelle in der Nähe wurde der zweite Mann mithilfe eines kleinen Radladers befreit, wie Peter Volk, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein, dem OVB mitteilt.
Die herbeigeeilten Rettungskräfte unterstützten die von den Ersthelfern eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen, der 22-Jährige verstarb jedoch noch am Unfallort.
Der 23-Jährige wurde mit dem Rettungshubschrauber zur weiteren medizinischen Versorgung abtransportiert. „Der 23-Jährige ist ansprechbar, es besteht keine akute Lebensgefahr. Die Verletzung ist aber so schwer, dass eine Operation noch ansteht“, sagt Kriminalhauptkommissar Spessa. Die Bauarbeiten wurden von einem Bauunternehmen durchgeführt.
Feuerwehr-Sanitäter unterstützten die Reanimationsmaßnahmen und die Erstversorgung der Patienten und betreuten die Ersthelfer und Augenzeugen. Zu deren Versorgung und Betreuung wurde das Kriseninterventionsteam Traunstein mit Helfern des Bayerischen Roten Kreuzes an die Unfallstelle beordert.
KIT-Team an der
Unfallstelle
„Die Augenzeugen waren natürlich geschockt und aufgewühlt“, so Volk von der Feuerwehr. Ein weiterer Notarzt-Hubschrauber aus Österreich wurde nicht mehr gebraucht und konnte wieder zu seinem Standort zurückkehren. Zudem waren die Besatzungen zweier BRK-Rettungswagen vor Ort.
Die Feuerwehr Grassau war mit 22 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz. Erster Kommandant Konrad Nagele wurde in der Einsatzleitung von Kreisbrandmeister Stefan Nitzinger unterstützt.
Die Kreisstraße TS45 war während des Rettungseinsatzes gesperrt; die Feuerwehr leitete den Verkehr um.