Haag – Die Bilder könnten fast aus einem Erdbebengebiet stammen: In Haag ist am Freitagabend gegen 20.50 Uhr das Hauseck eines ganzen Gebäudes in der Krankenhausstraße eingestürzt. So spektakulär die Bilder sind – zu Schaden kam bei dem Vorfall glücklicherweise niemand. Denn wie sowohl die Feuerwehr Haag als auch die Polizei Waldkraiburg auf Anfrage am Sonntag bestätigten, handelte es sich bei dem Gebäude um ein Haus, an dem bereits Abrissarbeiten durchgeführt wurden.
Laut Stefan Reger, Kommandant der Feuerwehr Haag, ist das Gebäude bereits seit Längerem als baufällig bekannt und sei bei früheren Bauarbeiten bereits zu Schaden gekommen. Entsprechend stand das Haus auch zum Zeitpunkt des Einsturzes leer und war abgesperrt, wie die Polizei Waldkraiburg mitteilt. Verletzt wurde bei dem Einsturz des Gebäudes also niemand.
Alarmiert wurden die Einsatzkräfte von besorgten Nachbarn, die den Wegbruch der Mauern mitbekamen. Die restliche Statik des Gebäudes sei anschließend durch das Technische Hilfswerk Mühldorf geprüft worden, so die Polizei. Dabei sei eine instabile Mauer entdeckt worden. Zum Schutz der Bevölkerung wurde anschließend die Absperrung durch die Feuerwehr Haag bis in die Krankenhausstraße hinein erweitert.
Wie die Polizei Waldkraiburg weiter berichtet, wurde der Vorfall an die Gemeinde gemeldet, um eventuelle Mängel bei den Abrissarbeiten zu prüfen. Für die Statik an Gebäuden ist laut Polizei im Übrigen der Hauseigentümer verantwortlich. Sollten Dritte durch einstürzende Gebäude zu Schaden kommen, hafte der Inhaber des Hauses. Bei bekannten massiven Baumängeln, die zum Einsturz führen könnten, könne auch seitens des Landratsamts oder des staatlichen Bauamts eine Abriss- beziehungsweise Sanierungspflicht auferlegt werden. Sophia Huber