Gewerkschaft Verdi erhöht Druck im Tarifstreit massiv

von Redaktion

Hohe Streikbeteiligung – Heute Großkundgebung in München – Forderung: Acht Prozent mehr Lohn

Rosenheim – Über 10000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen in Bayern haben sich in der Faschingswoche an den Arbeitsniederlegungen beteiligt, mehr als erwartet. Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag am vergangenen Donnerstag und Freitag in Gesundheitseinrichtungen, Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten.

Laut Angaben von Robert Metzger, dem Tarifkoordinator für den Öffentlichen Dienst im Bezirk Rosenheim, zeigt die hohe Beteiligung trotz der Ferienwoche die Unzufriedenheit der Beschäftigten mit der bisherigen Verhandlungstaktik der Arbeitgeber, die bisher kein Angebot vorgelegt haben. Die Arbeitsniederlegungen werden kurz vor der dritten Verhandlungsrunde in Rosenheim ausgeweitet. Metzger erklärte: „Wir erhöhen jetzt nochmal den Druck in der Tarifauseinandersetzung, um in der dritten Verhandlungsrunde ein diskussionsfähiges Angebot zu erhalten. Für die Streiks sind die Arbeitgeber verantwortlich, die sich einer schnellen Einigung bisher verweigert haben.“ Am heutigen Donnerstag wird es im gesamten Verdi-Bezirk Rosenheim, einschließlich der Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf und Miesbach, Warnstreiks geben. Streikhöhepunkt ist morgen eine Kundgebung in München, an der sich alle Verdi- Bezirke im südbayerischen Raum beteiligen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Zusätzlich fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit entgegenzuwirken. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die dritte Verhandlungsrunde findet von morgen, Freitag, bis Montag, 17. März, in Potsdam statt.

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