Rosenheim – Bei der gut besuchten Frühjahrsversammlung der Imker aus Stadt und Landkreis Rosenheim in Ramerberg konnte Angela Sollinger, die Vorsitzende des Kreisverbands Imker Rosenheim, zahlreiche Ehrengäste begrüßen.
Der stellvertretende Landrat Josef Huber stellte sein Grußwort unter das Motto „Wer die Biene ehrt, ehrt die Natur; wer die Natur ehrt, ehrt das Leben.“ Er hob hervor, dass Bienen ein wichtiger Baustein des Ökosystems Natur darstellten und lobte die unermüdliche Arbeit der Imker, deren Anzahl in den letzten Jahren weiter erfreulich gestiegen sei. Durch finanzielle Zuschüsse für Streuobstwiesen wie auch ein umfangreiches Vertragsnaturschutzprogramm fördere das Land die Nahrungsgrundlagen der Bienen. An der großen Zahl der anwesenden Mandatsträger aus Land, Bezirk und Stadt Rosenheim sei zu sehen, dass die Imkerei von allen Seiten sehr geschätzt werde. Sebastian Friesinger, der bienenpolitische Sprecher im Agrarausschuss des Landtags, wies auf verschiedene Probleme hin, mit denen die Imker konfrontiert seien: zum einen die Varroamilbe, zum anderen die asiatische Hornisse, die durch ihr räuberisches Verhalten Bienen in großem Stil vernichten könne. Ziel der Arbeit im Landtag sei es, zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim ein Forschungsprojekt über Maßnahmen gegen diese Hornisse in die Wege zu leiten. Darüber hinaus sei die Einführung eines Referenzlabors zur Prüfung von Honig beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geplant.
Dr. Ernst Andiel, der Leiter des Staatlichen Veterinäramts Rosenheim, und Josef Andres, der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, lobten die stets sehr gute Zusammenarbeit mit den Imkern. Ein ständiger Austausch sei unabdingbar, da Imker wie auch Landwirte Nahrungsmittel erzeugten und somit direkt die Verbraucher ansprächen.
In einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2024 dankte Angela Sollinger den Bienensachverständigen des Vereins und den Betreuern der Belegstelle Wendelstein für ihren unermüdlichen Einsatz. Zudem hob sie das durchwegs sehr große Interesse der Imkerinnen und Imker an Fortbildungen hervor, das im zahlreichen Besuch von Lehrfahrten zum Ausdruck komme.
Im Fachvortrag stellte Gerald Lindenthaler, der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Apitherapie, die Grundlagen der Apitherapie vor, die sich mit Gewinnung und Herstellung von hochwertigen Bienenprodukten zum Wohle des Menschen beschäftige. Er verwies besonders auf das Kittharz Propolis, das die Bienen aus Knospenharzen verschiedener Bäume wie etwa Weiden und Pappeln zusammen mit eigenem Sekret herstellten und zum Abdichten von Beutenöffnungen wie auch zur Abwehr von großen Eindringlingen mittels Mumifizierung verwendeten. Es sei das beste Breitbandantibiotikum in der Natur. Sein Nutzen sei bereits seit Jahrtausenden bekannt. In der Medizin werde es von Apitherapeuten zur Wunddesinfektion und Wundheilung erfolgreich eingesetzt. Es sei immunmodulierend und entzündungshemmend und werde innerlich wie äußerlich verwendet. Seine Verabreichung erfolge äußerlich, zum Beispiel mit Cremehonig zur Hautpflege und bei Verwundungen, innerlich gemischt mit Schokolade oder Traubenzucker.