Chania/Rosenheim – Eine Gruppe von Bergsteigern hat auf Kreta die Leiche des seit Mitte Februar vermissten 21-jährigen Deutschen Johann W. gefunden. Die sterblichen Überreste wurden zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Chania gebracht. Die offizielle Suchaktion war bereits vor etlichen Tagen eingestellt worden, Johanns Familie hatte jedoch mit privaten Mitteln, unterstützt durch Spenden, weitergemacht.
Laut Berichten örtlicher Medien hatten die Bergsteiger – offenbar Kenner der Region und der Familie des deutschen Läufers nahestehend – die Nacht von Donnerstag auf Freitag, 14. März, in der Gebirgsregion des rund 2000 Meter hohen Berges Gigilos verbracht, der an der bei Touristen beliebten Samaria-Schlucht liegt. Am Freitagmorgen, kurz nach Tagesanbruch, entdeckten sie in der schwer zugänglichen Region Mitato von Tzatzimos den leblosen Körper des jungen Mannes. Sie sollen Johann W. anhand von Fotos und Kleidung identifiziert und die Behörden benachrichtigt haben.
Der 21-Jährige war am 13. Februar zu einer Wanderung in der Region der Samaria-Schlucht aufgebrochen und verschollen. Seiner Schwester hatte er noch die Nachricht gesendet, alles sei in Ordnung. Dann verlor sich seine Spur (wir berichteten).
Die Besteigung des Gigilos gilt unter Trekking-Experten als sehr anspruchsvoll. Der obere Teil des Berges ist felsig und von tiefen Spalten durchzogen. Normalerweise wird er in den Sommermonaten von Gruppen mit erfahrenen Führern bestiegen. In den Wintermonaten ist der Zugang zur Schlucht eigentlich verboten, da Starkregen, Schnee und Nebel keine Seltenheit sind, durch das Winterwetter drohen Überflutungen, Steinschläge und Erdrutsche. mz