Schonstett – Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. hat beschlossen, seinen Standort in Schonstett zu verlagern. Die Entscheidung, das Angebot für Menschen mit Behinderungen in modernere Einrichtungen zu verlegen, wurde nach intensiver Prüfung getroffen, wie der Caritasverband mitteilt. Birgit Weiß, Geschäftsleiterin des Bereichs „Teilhabe und Inklusion“, erklärte, dass die finanziellen Mittel effektiver eingesetzt werden können, wenn die Angebote in modernere Einrichtungen verlagert werden.
Derzeit leben im Caritas-Haus Schonstett 40 Menschen mit Beeinträchtigungen im Alter von 27 bis 77 Jahren. Für sie und die 63 Mitarbeiter sollen alternative Angebote sowohl in Einrichtungen des Caritasverbands als auch bei angeschlossenen Trägern gefunden werden. Weiß betonte, dass das Angebot nicht eingestellt, sondern lediglich das Gebäude verlassen wird, um bessere Lösungen für alle Beteiligten zu finden.
Gespräche mit Interessenten laufen
In Bezug auf die Zukunft des Areals in Schonstett, das mehrere Gebäude, ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert und einen Park umfasst, gäbe es bereits Gespräche mit Interessenten. Weiß hob hervor, dass die Entwicklungen den Anforderungen der Kommune entsprechen sollen und es weiterhin Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen geben wird.
Petra Schubert, die als Regionalleitung für die Einrichtung verantwortlich ist, dankte den Bürgern von Schonstett für das gute Miteinander und betonte, dass der Abschied schwerfalle, aber notwendig sei, um an anderer Stelle neue inklusive Wohnformen zu entwickeln. Der Caritasverband hatte das Areal in den 1970er-Jahren erworben und trotz regelmäßiger Sanierungen, zuletzt im Jahr 2013 für rund vier Millionen Euro, entsprächen die Gebäude nicht mehr den aktuellen Standards. Weiß erklärte, dass das Caritas-Haus Schonstett konzeptionell aus einer Zeit der Exklusion stammt und den heutigen Ansprüchen an Teilhabe und Inklusion nicht mehr gerecht wird.
Für 2025 wären erneut hohe Sanierungskosten angefallen, die aber keinen Sinn mehr machen, da die Gebäude veraltet sind. Der Caritasverband plant, vorhandene modernere Einrichtungen zu nutzen und inklusivere Wohnformen in der Region zu entwickeln.