Der Borkenkäfer schwärmt wieder massiv aus

von Redaktion

Waldbesitzern droht Schädlingsbefall – AELF warnt: Dringende Kontrolle ist umgehend erforderlich

Traunstein – Mit den steigenden Frühlingstemperaturen erwacht der Borkenkäfer aus seinem Winterschlaf und bedroht erneut die Wälder der Region. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (AELF) rät deshalb dringend allen Waldbesitzern, insbesondere ihre Fichtenbestände intensiv zu kontrollieren und befallene Bäume umgehend zu beseitigen.

Wie das AELF mitteilt, fliegen die Altkäfer, die den Winter unter der Rinde befallener Bäume oder in der Bodenstreu verbracht haben, nun aus, um neue Brutbäume zu finden. „Ein akuter Massenbefall der Fichtenbestände durch Buchdrucker und Kupferstecher ist zu befürchten, vor allem in den gebirgigen Lagen, die vom Schneebruch im vergangenen September betroffen waren“, prophezeit Wolfgang Madl, Leiter des Bereichs Forsten am AELF.

Besonders anfällig für einen Befall durch den Borkenkäfer sind laut Angaben des AELF besonnte Waldflächen und -ränder, durch Kahlschlag geöffnete Bestände, Käfernester aus dem Vorjahr sowie Gebiete, die durch Schneebruch geschädigt wurden.

„Die vom Borkenkäfer im letzten Herbst befallenen Bäume haben teilweise erst im Spätwinter den Befall durch braun verfärbte Kronen und herabfallende Rinde angezeigt. In diesen Bäumen haben häufig Altkäfer überwintert, die nun beginnen, auszuschwärmen. Diese Bereiche sind besonders sorgfältig zu kontrollieren“, mahnt Madl eindringlich.

Befallene Bäume müssen unverzüglich gefällt und aus dem Wald entfernt werden, wobei ein Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Fichtenbestand einzuhalten ist. Auch Kronenreste und Hackgut sollten schnellstmöglich verwertet oder aus dem Wald transportiert werden.

„Hackhaufen sind ein begehrter Brutraum für den Käfer und damit eine große Gefahr!“, warnt Madl. Ein deutliches Zeichen für einen akuten Befall sind laut Madl kleine Löcher am Stamm der Bäume, aus denen feines, dunkelbraunes Bohrmehl austritt, das an Schnupftabak erinnert und sich häufig in Spinnweben oder im Moos am Fuße der Bäume sammelt.

Um die Schwärmphasen des Käfers zu überwachen, sind in ganz Bayern Borkenkäferfallen verteilt, die den Schädling mit Lockstoffen anziehen. Die Bayerische Forstverwaltung unterstützt private Waldbesitzer bei der Bekämpfung des Borkenkäfers mit Finanzhilfen.

„Unsere Revierförster stehen neben den Waldbesitzervereinigungen mit ihrer Kompetenz beratend zur Seite“, ergänzt Madl.

Weitere Informationen zur Borkenkäferbekämpfung, zu den Fördermöglichkeiten und den Ansprechpartnern finden sich unter www.borkenkaefer.org und www.aelf-ts.bayern.de.

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