Das Reiterstandbild vor der Kathedrale San Francesco in Assisi berührt mich: Es zeigt den jungen Franziskus, der von einem Kriegszug enttäuscht nach Hause kommt. Er hat für sich erkannt, dass das Streben nach Ruhm und Ehre allein nicht glücklich macht. Seine Lebenspläne, Hoffnungen und Träume haben sich zerschlagen. Eine Erfahrung, die viele Menschen auf ihrem Lebensweg auch heute mit ihm teilen. Für Franziskus aber wächst aus dem Dunkel seiner Depression ganz langsam neues und befreites Leben. Der Weg durch die Karwoche, der morgen mit dem Palmsonntag beginnt, ist von genau diesen wechselnden Stimmungen geprägt. Von Jubel bis Ablehnung, von einem letzten Mahl der Freundschaft bis zur Verurteilung, von Angst bis zur Verzweiflung sind so gut wie alle Gefühle mit dabei. Irgendwann nach dem Karfreitag erfolgt ein stiller Wendepunkt. Vielleicht können wir diesen in unserem persönlichen Leben aber nur nachvollziehen, wenn wir uns auch ganz auf diesen Weg hineinbegeben.Foto maurer