Erneut tote Rinder in der Region entdeckt

von Redaktion

Neun Kadaver auf Hof in Bad Aibling

Bad Aibling – Nachdem das Veterinäramt vor wenigen Wochen auf einem Bauernhof in Griesstätt zahlreiche tote Rinder und Schafe entdeckt hatte, sorgt nun ein ähnlicher Fall in Bad Aibling für Entsetzen. Wie das Landratsamt Rosenheim gestern mitteilte, wurden bei einer Tierschutzkontrolle auf einem Aiblinger Bauernhof am vergangenen Mittwoch neun tote Rinder entdeckt. Ein weiteres Rind musste aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes noch vor Ort eingeschläfert werden. Die Behörde war nach einem Hinweis aus der Bevölkerung aktiv geworden.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen

Während die genaue Todesursache derzeit noch untersucht wird und kein Verdacht auf eine Tierseuche besteht, wurden die übrigen 19 überlebenden Rinder in einem Notstall im Landkreis Landsberg am Lech untergebracht. Doch was steckt hinter dem grausigen Fund in der Kurstadt? Auf OVB-Nachfrage konnte Sibylle Gaßner-Nickl, Pressesprecherin des Landratsamtes, noch keine weiteren Angaben machen. Klar ist aber, dass die Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen bereits übernommen hat.

„Überlastungssituation“ als Ursache?

Gegenüber dem OVB erklärte Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze, dass ein Ermittlungsverfahren gegen den mutmaßlich verantwortlichen Landwirt (Geburtsjahr 1993) eingeleitet wurde. „Wegen des Verdachts der quälerischen Tiermisshandlung und der Tiertötung durch Unterlassen“, so Vietze. „Bei der Kontrolle wurde eine Überlastungssituation offenbar“, sagt der Oberstaatsanwalt. Wie lange die Tiere bereits tot waren, soll eine tierpathologische Untersuchung zeigen.

Griesstätt-Fall doppelt so groß wie bekannt

Indes lenkt der neue Fall in Bad Aibling nun den Blick auch wieder nach Griesstätt. Nachdem dort auf einem Bauernhof im Gemeindegebiet Ende März bei einer Tierschutzkontrolle, ebenfalls nach Hinweisen aus der Bevölkerung, 17 tote Rinder, Schafe und Ziegen entdeckt wurden, fand man im Verlauf der Ermittlungen 20 weitere verendete Tiere sowie Knochen und Tierteile, die bei der Abtragung großer Mengen Mist und Stroh auf dem Betriebsgelände freigelegt wurden, wie das Landratsamt im Zuge des Aiblinger Vorfalls nun mitteilte. Auch in Griesstätt ermittelt die Staatsanwaltschaft (separater Bericht dazu folgt). nbe

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