Aschau – Das Jahr 2025 steht ganz im Zeichen der Familie von Cramer-Klett. Zum Auftakt dieses besonderen „Cramer-Klett-Jahres“ laden der Heimat- und Geschichtsverein Aschau und die Tourist-Info Aschau und Sachrang zu einem Überblicksvortrag am 26. April um 19 Uhr in die Prientalhalle ein.
Die Historikerin Martina Stoib und die Kunsthistorikerin Michaela Thomas nehmen die Zuhörer mit auf eine fesselnde Reise durch 150 Jahre Geschichte der Familie von Cramer-Klett und zeigen, wie tief deren Wirken die Entwicklung Aschaus und des gesamten Prientals prägte. In dem Vortrag wird die Cramer-Klett- Familie vorgestellt: von den Wurzeln im bayerischen Industrie-Adel unter Theodor von Cramer-Klett senior bis zur heutigen fünften Generation, vertreten durch Ludwig von Cramer-Klett. Trotz ihrer vielfach internationalen Lebenswege fühlen die Mitglieder der Familie bis heute eine innige Verbundenheit mit Aschau.
Im Jahr 1876 wurde aus der Industriellen-Familie eine Adelsfamilie. Mit Verleihung der Freiherrenwürde durch den bayerischen König entstand das Cramer-Klett-Wappen. Dieses unverwechselbare „Logo“ ist bis heute in Aschau präsent. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags liegt auf dem unternehmerischen Vermögen, das nicht unwichtig ist in der lange gelebten Symbiose zwischen der Gemeinde Aschau und der Familie Cramer-Klett.
Natürlich wird auch die Tätigkeit der Familie als Bauherren beleuchtet: Das Festhallen-Gelände, der frühe Bahnanschluss Prien-Aschau, die Anfänge des Tourismus und die Orthopädische Kinderklinik Aschau wären nicht in ihrer heutigen Form denkbar.
Dass die katholische Pfarrkirche „Zur Darstellung des Herrn“ zwei Türme trägt, ist ebenso den Cramer-Kletts zu verdanken wie der Wandel einer einst baufälligen Burg in das repräsentative Schloss Hohenaschau.
„Schöner als Bad Ischl“ fanden die Cramer-Kletts das Priental schon 1875. Sie brachten Freunde und Gäste nach Aschau. Mit der Sommerfrische wurde der Tourismus zum Wirtschaftsfaktor Aschaus. Die von Theodor senior initiierte und teilfinanzierte Bahnlinie Prien-Aschau beförderte neben Gütern auch die ersten Urlaubsgäste. Das Burghotel, die Bahnhofsgaststätte, das spätere Hotel zur Post in Aschau sowie die Post in Sachrang waren einst in Familienbesitz. Auch das Hohenaschauer Bier der familieneigenen Brauerei war bis 1989 ein regionales Aushängeschild. Und schließlich der Festhallen-Komplex, der heute unter anderem die Festhalle, den Verein „Kunst und Kultur zu Hohenaschau“ und das Unternehmen Moormann beherbergt.
Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. elk